Rezension

Beklemmendes Zeitdokument

Ich bin das Mädchen aus Aleppo - Bana Alabed

Ich bin das Mädchen aus Aleppo
von Bana Alabed

Bewertet mit 4 Sternen

~~Bana Alabed wächst zunächst wohlbehütet und im Kreis einer großen Familie in Aleppo auf. Plötzlich bricht der Krieg über die Stadt und ihr Leben herein. Der Alltag wird zunehmend durch den Kampf ums Überleben bestimmt. Die Familie steht immer häufiger vor der schwierigen Entscheidung: Flucht oder Bleiben…

Die Rezension zu diesem Buch ist mir einigermaßen schwergefallen. Ich habe versucht alle Informationen, die in den verschiedenen Medien über Bana verbreitet werde, außer Acht zu lassen.
Grundsätzlich ist das Buch aus zwei Perspektiven geschrieben: Bana´s und die ihrer Mutter. Die Berichte der Mutter haben mich deutlich stärker emotional berührt und ich konnte einen großen Teil ihrer Gedanken und Ängste gut nachvollziehen. Die einzelnen Kapitel sind kurz und lassen sich sprachlich flüssig lesen. Dennoch musste ich das Buch einige Male zur Seite legen. All das Grauen, die Verletzungen und Verluste die die Familie erlebt, sind nur schwer zu ertragen. Die immer wieder aufkeimende Abwägung zwischen Flucht oder Bleiben beschäftigt mich seit dieser Lektüre nachhaltig. Bana und ihre Mutter konnten mir sehr gut klarmachen, welche Bedeutung der Begriff Heimat für sie hat. Der Text wir durch zahlreiche, teils sehr persönliche, Fotos der Familie Alabed ergänzt. Dies hat mir sehr gut gefallen und gibt dem Grauen des Krieges ein noch persönlicheres Gesicht. Auch wenn das Buch nur 200 Seiten hat, bekommt man einen tiefen Einblick in das Familienleben. Das letzte Drittel des Buches hätte für meinen Geschmack noch ein bischen ausführlicher sein können.

Fazit: „Ich bin das Mädchen aus Aleppo“ verdeutlicht auf eine sehr eindringliche, persönliche Art die Grauen des Krieges und die Auswirkungen auf den gesamten Alltag. Ein beklemmendes, schockierendes Zeitdokument und zugleich ein Mut machender Bericht über die Stärke von Familie und Zusammenhalt.