Rezension

Bemerkenswerter Blickwinkel

Noah - Sebastian Fitzek

Noah
von Sebastian Fitzek

Auch wenn es sich um einen Thriller handelt, begibt sich Sebastian Fitzek auf ein wie ich finde völlig neues Terrain. Wie viel ist zu viel, dies ist die Hauptfrage,  welche Sebastian Fitzek in diesem Thriller stellt. Dies hat mir Sebastian Fitzek persönlich bei einer privaten Lesung bei mir im Rahmen des Noah Lesungsmarathons erzählt. Zur Geburt Jesu Christi lebten 300 Millionen Menschen auf der Erde, heute sind es sieben Milliarden.

Und somit spielt dieser Thriller nicht nur in Berlin, sondern auf der ganzen Welt. Die Hauptfigur Noah ist ein Berliner Obdachloser, der sich nicht erinnern kann, wie er überhaupt nach Berlin gekommen ist und wer er wirklich ist. Er kennt seinen Namen nur daher, da sie ihm in seine Hand tätowiert ist. Eines Tages liest Noah in einer Zeitung einen Artikel, welcher ihn zu betreffen scheint. Und schon befindet sich Noah inmitten einer mysteriösen Story. Geschickt verwebt Sebastian Fitzek verschiedene Handlungsebenen miteinander, ohne dass dieser Thriller an einer irgendeiner Stelle undurchsichtig für den Leser wird. Auch mit den anderen Charakteren wird man rasch vertraut. Sebastian Fitzek lässt einen zwar zunächst an einigen Stellen im Ungewissen auch was seine Charaktere betrifft, aber das erhöht die Spannung noch. Wer ist der wahre Vater von Noah und welche Rolle spielt dieser und sein Bruder.

Das nur am Rande, dieser Thriller hat mit 548 Seiten einen größeren Umfang als seine bisherigen Bücher und ist erstmalig mit einem Lesebändchen ausgestattet. Auch leuchtet das Cover im Dunkeln. Es zeigt auf der Vorderseite einen weißen Handabdruck mit dem Schriftzug Fitzek/Noah.

Zurück zum Thriller. Noah gelingt es mit Hilfe seines besten Freundes Oscars, ebenfalls ein Obdachloser, eine Verschwörung aufzudecken, die die ganze Menschheit betrifft. Zwar lassen einige Protagonisten ihr Leben, aber dennoch ist dieser Thriller nicht allzu blutrünstig. Es geht Sebastian Fitzek mehr darum, uns ohne erhobenen Zeigefinger wachzurütteln, wie wir mit der Erde auf der wir leben, umgehen.

Ohne zuviel verraten zu wollen, gibt es scheinbar ein Happy End für Noah, was eher ungewöhnlich für einen Thriller ist, aber wer weiß was uns und der Erde noch bevorsteht. Wie ich schon erwähnte, ist dies worauf uns Sebastians Fitzek mit seinem außergewöhnlichen Thriller aufmerksam machen möchte.

Sebastian Fitzek Erzählstil ist wie ein Sog, der nicht nur Noahs Leben hautnah erleben lässt. Es steht uns vielleicht noch nicht das Ende der Menschheit bevor, doch was wir wissen schon....

Ein sicherlich ungewöhnlicher Fitzek, aber uneingeschränkt zu empfehlen. Nach Abgeschnitten und Der Nachtwandler für mich das Lesehighlight dieses Jahres.