Rezension

✎ Benedict Wells - Vom Ende der Einsamkeit

Vom Ende der Einsamkeit
von Benedict Wells

Eigentlich wollte ich das Gelesene nur ein paar Tage sacken lassen. Nun scheint es zu weit gesackt zu sein, denn ich kann mich an kaum noch etwas erinnern, was den Inhalt betrifft.

Motiviert ging ich an diese Lektüre heran - habe ich doch viele sehr gute Stimmen dazu gehört. Die Leute sprachen von Melancholie, Einfühlsamkeit, toll gezeichneten Charakteren, ... - Eigenschaften, die ich bei einem Buch sehr schätze.

Leider hat mich dieser Roman jedoch nicht erreichen können. Habe ich das Unterschwellige dieses Mal nicht wahrgenommen? War es zu viel Gefühlsduselei? Es tauchen Fragen auf, die ich einfach nicht beantworten kann. (nicht im Bezug auf die Story, sondern im Bezug auf mich und das Werk)

Die Geschichte floss banal und teilweise langweilig dahin. Ständig tauchen Wiederholungen auf. Es geschehen so viele Sachen, dass man meiner Meinung nach auf den paar Seiten nicht wirklich in die Tiefe gehen kann, aber gerade das hatte ich erwartet. Die Figuren bleiben blass. Klischees werden am laufenden Band bedient. Es gibt keine überraschenden Wendungen. Vieles ist vorhersehbar.

Benedict Wells hat einen tollen Schreibstil, keine Frage. Er weiß mit Worten umzugehen und trotzdem setzt er sie für mich nicht richtig ein.

Ich bin jedenfalls nicht richtig in das Buch hineingekommen. War es das falsche Buch zur falschen Zeit? Vielleicht. Wenn es so kommen soll, werde ich es mir später nochmals vornehmen - vielleicht springt dann auch bei mir der Funke über.

Zum jetzigen Zeitpunkt jedoch empfinde ich die Handlung allenfalls als "nett" und nichts, was ich weiterempfehlen würde.

©2017