Rezension

Berührend, spannend und echt…

Turtles All the Way Down - John Green

Turtles All the Way Down
von John Green

Bewertet mit 4 Sternen

https://lesenundhoeren.wordpress.com/2017/12/14/buch-review-john-greens-...

Eigene Meinung:

Cover: Eine Spirale, die die Gedankenspirale der Protagonistin Aza widerspiegelt. Und dann in orangener Schrift der Titel. Das deutsche Cover ist ähnlich und eigentlich gefallen mir beide nicht so recht.

Inhalt/Geschichte: Thematisch geht es hier zum Einen wieder mal ums Erwachsenwerden und seine Rolle als Teenager in der Welt zu finden. Im Besonderen wird das Problem einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung thematisiert. Aza leidet unter Gedanken, dir ihr aufgezwungen vorkommen, die sie nicht in Ruhe lassen und zu den seltsamsten Verhaltensweisen zwingen. Sie weiß manchmal nicht, ob sie überhaupt echt ist. Zusammen mit ihrer Freundin Daisy versucht sie, das Verschwinden von Russell Picket aufzuklären. Die Geschichte wird dabei niemals langweilig, auch wenn zwischenzeitlich die Suche nach Picket in den Hintergrund gerät, während Azas Krankheit in den Vordergrund rückt. Zum Ende kriegen wir kein Hollywood Ende, sondern ein sehr echtes und realitätsnahes. Das fand ich ebenfalls gut, auch wenn man es sich anders gewünscht hatte. Denn trotzdem ist es irgendwie ein versöhnliches Ende.

Charaktere: Wir haben da Aza mit ihrer neurotischen Störung, ihrem zwanghaften Verhalten. Irgendwie tat sie mir Leid. Ich konnte dabei nichts Schlechtes finden. Im Gegenteil ich fand ihre Freundin, die eine Fan Fiction Figur nach ihr entworfen hat, dabei manchmal schon echt fies. Aber am Ende steht Daisy immer zu ihrer Freundin und es ist wahrscheinlich wirklich auch nicht leicht mit so jemandem auszukommen.

Davis, der Sohn des verschwundenen Picket, wird zu Azas Freund. Auch er ist eine sehr sensible Figur mit ihren Problemen und Ängsten.

Auch in diesem Roman gelingt es Green die Figuren so zu zeichnen, dass man sie sich gut vorstellen und in sie hineinführen kann. Es sind echt Teenager und keine Hochglanzimitationen von Teenagern.

Stil/Gliederung: Die Kapitel waren wieder kurz, der Schreibstil einfach gut. Es lies sich glatt in einem weglesen.

Fazit:

Mit „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ hat Green damals die Messlatte hoch gesetzt. Das war eines der wenigen Bücher, wo ich zehn Punkte gegeben hätte, weil einfach alles gestimmt hat. Dieses Buch fand ich ähnlich gut, nur hat es mich emotional nicht ganz so mitgerissen. Das lag damals aber auch an dem sehr traurigen Thema. Ansonsten ist es ein kurzweiliges Lesevergnügen, das Thema ist auch interessant und die Figuren sympathisch. Also, was will man mehr. Eine absolute Leseempfehlung für Liebhaber der Jugendliteratur und für John Green Fans sowieso.