Rezension

Berührend und tragisch

Für immer ist die längste Zeit - Abby Fabiaschi

Für immer ist die längste Zeit
von Abby Fabiaschi

Bewertet mit 5 Sternen

Maddy ist tot. Vom Dach der Bibliothek gestürzt. Sie landet jedoch nicht im friedvollen Himmel, sondern blickt aus kurzer Höhe auf ihre Familie - ihre pubertierende Tochter Eve und den emotional unaufgeräumten Ehemann Brady - herab. Ohne Maddy sind sie schon in einfachen Dingen der Alltagsorganisation überfordert. Jetzt drohen sie an der Frage nach dem Warum zu zerbrechen. Maddy muss etwas tun. Doch ihre Möglichkeiten der Einflussnahme aus dem Jenseits sind begrenzt - sie ist ja auch neu hier.

Dank des Fischer-Leseclubs bei Lovelybooks, bin ich auf diesen außergewöhnlichen Roman gestoßen.
Es handelt sich um eine Geschichte, die auch aus der Feder Jody Picoults hätte stammen können, denn es geht hier vordergründig um den tragischen Tod einer Mutter und den Versuchen der hinterbliebenen Tochter und des Ehemanns mit dem Verlust fertig zu werden.

Abby Fabiaschi hat einen sehr einprägsamen und einfachen Erzählstil, der mir manchmal sogar recht nüchtern vorkam. Trotzdem vermittelt das Buch eine großartige Atmosphäre, die mich schnell gefangen genommen hat.
Zudem hat die Autorin Charaktere erschaffen, die mir als Leser in kurzer Zeit ans Herz gewachsen sind.
Dank wechselnder Erzählperspektiven und Tagebucheinträgen der Verstorbenen, gewinnt man einen sehr tiefgreifenden Einblick in die Gefühlswelt der Handelnden und versteht schnell ihre Beweggründe und Absichten.

Der ganze Roman vermittelt aber auch eine tiefergehende Botschaft: Menschen erkennen oft erst wie wichtig ihre Lieben waren, wenn sie nicht mehr da sind.
Aus diesem Grund, regt "Für immer ist die längste Zeit" auch nach Beendigung der Lektüre zum Nachdenken an.

Ich vergebe daher fünf von fünf Sternen. 
Die tragische, nachdenklich stimmende Geschichte, verpackt mit viel Gefühl, aber auch einem Hauch von Witz, Ironie und Humor, bekommt von mir eine Leseempfehlung.