Rezension

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berührende Geschichte

Das Fundbüro der Wünsche
von Caroline Wallace

Bewertet mit 5 Sternen

Buchrücken: " Martha hat ihr ganzes Leben im Bahnhof von Liverpool verbracht. Als Baby kam sie hier an - in einem Koffer.
Sechzehn Jahre ist das her, und immer noch wartet Martha im Fundbüro darauf, dass endlich jemand kommt, um sie abzuholen.
Der Bahnhof und all die besonderen Menschen, denen sie hier begegnet, sind Marthas ganze Welt: Cafébetreiberin Elisabeth,
George der immer eine römische Legionärsuniform trägt, und der Mann mit dem Koffer, der vielleicht den Beatles gehört hat.
Bis eines Tages ein Brief das Fundbüro erreicht: Der Absender behauptet zu wissen, wer Martha wirklich ist. Und so macht
Martha sich auf die Suche nach ihrer eigenen Geschichte, einer Geschichte voller Rätsel, aber auch voller Magie und Glück."

Wir lernen Martha Pirouetten drehend kennen, so eröffnet sie jeden Morgen das Fundbüro in der Bahnhofshalle. Martha
hat noch nie den Bahnhof verlassen, ihr ganzes Leben spielt sich in der Bahnhofshalle und in dem Fundbüro ab.
Eines Tages erhält sie ein kleines, braunes Päckchen, welches ein Buch enthielt mit der Widmung:
"MARTHA, DEINE MUTTER LÜGT."
Also geht Martha der Sache auf den Grund und fragt die Mutter, wie sie vor 16 Jahren hierherkam...
"Deine Geschichte begann mit einem Windstoß, Martha Lost, mein liebes Kind. Deine Geschichte begann im Night Ferry,
einem Schlafwagenzug, während der elfstündingen Fahrt von Paris Gare du Nord nach Liverpool Lime Street...
als die Fahrgäste frühstückten, stilvoll und mit allem Komfort fiel aus dem Gepäcknetz ein Koffer herunter...
In diesem alten Koffer, mitten im Gang, saß lächelnd und glucksend ein kleines Mädchen.
Ich hab dich hergebracht, in dieses Fundbüro, aber niemand wollte dich haben, und da habe ich dich schließlich
selber reklamiert."
Es kommt zu einem Streit, denn der besagt Zug ist laut dem Buch noch nie nach Liverpool gefahren! Die Mutter lügt!
Als Martha ihre Mutter kurz danach tot in der Wohnung auffindet, gerät Marthas kleine Welt aus den Bahnen. Doch nicht
wegen dem Verlust der Mutter. Martha hat keine eigene Identität, die braucht sie jedoch, wenn sie weiter im Bahnhof leben
und arbeiten will. Also macht sie sich auf die Suche, nach ihrem eigenen Ich...

Mit vielen Auf und Ab`s findet Martha schließlich das was sie ihr ganzes Leben lang gesucht hat und doch immer zum Greifen
nah war. Das Ende hat mich sehr berührt.
Alles in allem ein sehr gutes Buch, zeitweise hat mich Marthas Naivität und Unbeholfenheit etwas gestört, aber wenn man
bedenkt, wie sie bisher ihr Leben verbracht hat und dass sie ausser dem Fundbüro und dem Bahnhof nichts zu Gesicht bekommen
hat, ist das ja auch nicht verwunderlich.
Kann das Buch sehr empfehlen.