Rezension

Berührende Geschichte mit viel Tiefgang

Bis ans Ende der Geschichte - Jodi Picoult

Bis ans Ende der Geschichte
von Jodi Picoult

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: 

"Sage Singer ist eine junge Bäckerin. Sie hat ihre Mutter bei einem Autounfall verloren und fühlt sich schuldig, weil sie den Wagen gelenkt hat. Um den Verlust zu verarbeiten, nimmt sie an einer Trauergruppe teil. Dort lernt sie den 90jährigen Josef Weber kennen. Trotz des großen Altersunterschieds haben Sage und Josef ein Gespür für die verdeckten Wunden des anderen, und es entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft. Als Josef ihr eines Tages ein lang verschwiegenes, entsetzliches Geheimnis verrät, bittet er Sage um einen schwerwiegenden Gefallen. Wenn sie einwilligt, hat das allerdings nicht nur moralische, sondern auch gesetzliche Konsequenzen. Sage steht vor einem moralischen Dilemma: Denn wo befindet sich die Grenze zwischen Hilfe und einem Vergehen, Strafe und Gerechtigkeit, Vergebung und Gnade?" 

 

Meine Meinung:

Jodi Picoult hat mit diesem Buch wieder bewiesen, was für eine großartige Geschichtenerzählerin sie ist.

Sie schafft es die Geschichte einer Freundschaft zwischen einer verschlossenen jungen Frau zu einem netten älteren Herren plötzlich in eine Geschichte über die dunkelsten Tage der Menschheit umzuändern ohne das diese dabei klischeehaft oder schlecht recherchiert wirkt.

Dabei wirft sie großen Fragen auf: Gibt es Gerechtigkeit? Wem kann ich vergeben? Sollte es nicht Gnade für jeden geben?

Gerade wegen dieser Tiefgründigkeit hat mir dieser Roman sehr gut gefallen. Es ist ein Buch, dass in mir noch lange nachgewirkt hat und ganz anders ist, als andere Bücher die sich mit dieser Thematik befassen. (Ich möchte nicht Spoilern, daher spreche ich hier ein wenig in Rätseln ;-))

Die Charaktere wirken sehr echt und realistisch, da sie in all ihren Stärken und Schwächen gezeigt werden und sich innerhalb des Buches weiterentwickeln.

Gut gefallen hat mir auch, dass die Geschichte aus mehreren Perspektiven erzählt wird, was dazu führt, dass ich mich als Leser mehr in die Lage der einzelnen Personen hineinversetzen

und die Geschichte aus mehreren Blickwinkeln verfolgen konnte.

Dabei ist mir besonders die Erzählung von Sages Großmutter Minka sehr zu Herzen gegangen, weil sie sowohl von Menschlichkeit, als auch von menschlichen Abgründen berichtet.

 

Fazit:

Ich würde dieses Buch jedem empfehlen, der eine tiefgründige Geschichte lesen möchte und auch nicht vor schwereren Themen zurückschreckt. Für mich war es ein großartiges Buch, was mich noch lange in Gedanken begleiten wird.