Rezension

Berührende Geschichte über eine nicht ganz einfache Liebe

Tanz auf Glas - Ka Hancock

Tanz auf Glas
von Ka Hancock

Bewertet mit 5 Sternen

Mit einem Wort: WOW! Selten hat mich ein Buch so gefesselt, mitgenommen und tief berührt. Ich konnte es nicht aus der Hand legen und wollte mich gleichzeitig dem unausweichlichen Ende nicht nähern. Ich habe Rotz und Wasser geheult und war tief beeindruckt von der Liebe, die in diesem Buch auf jeder einzelnen Seite so deutlich zu spüren ist. Aber jetzt mal der Reihe nach...

Erzählt wird die Geschichte aus Lucys Sicht in der Ich-Perspektive. Dadurch und da sie fast im gleichen Alter ist wie ich, konnte ich mich sehr gut mit ihr identifizieren. Zusätzlich beginnt jedes Kapitel mit einem datierten Tagebucheintrag von Mickey, auch optisch abgegrenzt von Lucys Erzählung in kursiver Schrift verfasst. Dies ermöglicht gleichzeitig einen Einblick in Mickeys Gefühle und Gedanken, was mit richtig gut gefallen hat. Man lernt einfach beide Seiten und ihr Innenleben kennen. Eine große Rolle im Leben von Lucy und Mickey spielen außerdem Lucys ältere Schwestern, Lilly und Priscilla. Neben der Liebe zwischen Lucy und Mickey ist auch die Beziehung zwischen den Schwestern etwas ganz Besonderes. Bei so viel LIebe wird man fast ein bisschen neidisch...
Im ersten Drittel des Buches wechselt die Geschichte zwischen der Gegenwart im Jahr 2011 und den Anfängen von Lucys und Mickeys Beziehung in den Jahren 1998-2000. Hier wird vor allem deutlich, was für eine Herausforderung das Leben mit einer bipolaren Störung ist, sowohl für den Betroffenen als auch den Partner. Gleichzeitig ist es aber unglaublich schön zu lesen, wie die beiden zusammen mit ihrer Familie und Freunden jede Schwierigkeit meistern. Die letzten zweit Drittel des Buches beschreiben das Leben mit Lucys Schwangerschaft. Ab diesem Punkt haben sich immer öfter die Tränen in meine Augen geschlichen bis ich schließlich Rotz und Wasser geheult habe – und zwar fast durchgängig (ich konnte das Buch nicht mehr im Bus oder der Bahn lesen). Obwohl ich vermutet habe, auf welches Ende es hinaus läuft und mich innerlich dagegen gesträubt habe, konnte ich das Buch einfach nicht weglegen. Und letztendlich war es dann auch das einzig passende Ende für dieses Buch.

Fazit
Ich habe gehofft, gebangt, gelitten, gelacht, war erleichtert, zutiefst berührt, wütend, überglücklich und tieftraurig – das Buch hat mich einen Sturm der Gefühle erleben lassen und mich nicht mehr losgelassen. Für mich eindeutig ein Jahreshighlight und ich kann nur sagen: lesen, lesen LESEN!