Rezension

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Bescheidenheit und Ehrlichkeit als Tugend

Die gelben Augen der Krokodile - Katherine Pancol

Die gelben Augen der Krokodile
von Katherine Pancol

Bewertet mit 5 Sternen

Joséphine ist Historikerin und spezialisiert auf das 12. Jahrhundert. Sie lebt mit ihren beiden Töchtern und ihrem Mann in einem Vorort von Paris. Ihr Mann ist arbeitslos und betrügt sie, ihre ältere Tochter hat keinen Respekt vor ihr und in ihrer Familie gilt sie als Versager, besonders im Vergleich zu ihrer Schwester Iris, die von außen betrachtet ein perfektes Leben führt. Obwohl sie einen erfolgreichen Anwalt geheiratet hat und wunderschön ist, will sie sich interessant machen, indem sie einem Verleger erzählt, dass sie einen Roman schreibt, der im 12. Jahrhundert spielt. Da Iris keine Ahnung von Geschichte hat, bittet sie ihre Schwester den Roman für sie zu schreiben. 

Der Roman ist unheimlich vielschichtig, da nicht nur die Geschichte von Joséphine erzählt wird, sondern auch noch die ihrer Schwester, ihres Ex-Mannes, ihres Stiefvaters, ihrer Tochter und ihres Schwagers. Die Erzählungen sind alle sehr gekonnt ineinander verwoben, sodass man weder den Faden verliert noch sich langweilt. Generell ist der Roman sehr lebhaft geschrieben und die Entwicklung, die Joséphine durchmacht ist derart gefühlvoll und lebendig beschrieben, dass man sich als Leser sehr gut in die Protagonistin hineinversetzen kann und mit ihr mitfühlt. Schön ist auch, dass Joséphine, die aufgrund ihres schüchternen und bescheidenen Auftretens von allen immer belächelt und nie richtig ernst genommen wurde, im Endeffekt genau damit Erfolg hat. Der Roman ist absolut lesenwert, trotz seiner Länge von über 600 Seiten sehr kurzweilig und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Roman, in dem die Geschichte von Joséphine weitererzählt wird.