Rezension

Besser, aber noch nicht überzeugend!

Soul Seeker - Das Echo des Bösen - Alyson Noël

Soul Seeker - Das Echo des Bösen
von Alyson Noël

Inhalt:

Daire Santos hat ihr Schicksal akzeptiert und es geschafft, ihre Oma zu retten. Dabei sind ihr aber einige Richter entschlüpft, die die Unterwelt unsicher machen. Diese wird nach und nach immer mehr korrumpiert, sodass unter anderem die Geisttiere nicht mehr helfen. Dace und Daire machen es sich zur Aufgabe, die Unterwelt zu retten, allerdings müssen sie bald erkennen, dass die Gefahr größer ist als sie ahnten. Vor allem als sie erfahren, dass ihre Liebe Cade nur immer stärker macht...

Eigene Meinung:

Nachdem der erste Band der Soul Seeker Tetralogie so eine Enttäuschung war, muss ich ziemlich dazu zwingen, dem zweiten Band "Das Echo des Bösen" von Alyson Noel eine Chance zu geben. Zum Glück gehöre ich nicht zu den Menschen, die schnell aufgeben, und mein Entschluss, weiter zu lesen, wurde mit einer guten Fortsetzung belohnt.

Schnell wird klar, dass hier einiges anders ist. Der größte und auch beste Unterschied ist der, dass die Geschichte dieses Mal aus mehreren Perspektiven erzählt wird. Bis zum großen Showdown beschränkt sich Noel zwar "nur" auf Dace und Daire, allerdings bringt allein dieser Umstand schon ein höheres Tempo mit. Besonders die Szenen, die aus Dace' Sicht geschildert werden, waren temporeicher und auch spannend genug, um die Längen, die Daires Perspektive unweigerlich zwischenzeitlich mitbringt, zu überbrücken. Weiterhin ist Noels Schreibstil flüssig und kommt, da man das Setting und die Figuren nun schon kennt, auch ohne überdetaillierte Beschreibungen aus. Durch geschickte Rückblenden kommt man auch gut in die Geschichte rein.

Die Charaktere haben sich weiterentwickelt und endlich bekommen auch die Nebenfiguren mehr Tiefgang. Dabei kann vor allem die ehemalige Oberzicke Lita vollkommen überraschen. Xotchil und Auden sind natürlich weiterhin meine persönlichen Helden. Daire akzeptiert bedingungslos ihr Schicksal und tritt mit dem nötigen Selbstbewusstsein an ihre Rolle heran. Auch Dace erkennt so langsam, wer er wirklich ist. Leider versuchen sich die beiden immer wieder an nervigen Alleingängen an den Tag und sprechen sich nie miteinander ab - da ist Ärger vorprogrammiert!

Die Geschichte knüpft nahtlos an den Vorgänger an und besticht weiterhin durch die indianischen Mythen. Auch dieses Mal habe ich mehr offene Fragen als Antworten, allerdings erlangt man im allgemeinen ein besserer Verständnis, wodurch ich etwas getröstet bin. Alles in allem passierte viel mehr, Noel legt ein höheres Erzähltempo an den Tag und es kam so gut wie keine Langeweile auf - ein paar Längen gab es trotzdem. Dafür überzeugt "Das Echo des Bösen" mit einer gewissen Unvorhersehbarkeit und einem Ende, das schockiert und Gänsehaut-Potential hat. Trotz all meiner Bedenken werde ich wohl weiterlesen!

Das Cover ist wieder ein echter Hingucker. Faszinierend dabei ist vor allem, dass die Farben der vier Cover ineinander übergehen. Auch der Titel passt perfekt zur Geschichte!

Fazit:

Alyson Noels "Soul Seeker - Das Echo des Bösen" ist eine gute Fortsetzung, die endlich etwas Tempo in die Geschichte bringt. Die Charaktere haben sich weiterentwickelt und die Geschichte selbst steckt voller Überraschungen. Auch dieses Mal muss man sich durch kleinere Längen quälen, dafür wird man aber reichlich belohnt. Ein Showdown, der es in sich hat, lässt mir keine andere Wahl als weiterzulesen. Für diese klare Steigerung vergebe ich 4/5 Bücher!