Rezension

Besser als Band 1

Nächster Halt: Indien - Katy Colins

Nächster Halt: Indien
von Katy Colins

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Nächster Halt: Indien" hat mir besser gefallen als der erste Band. Dies lag zum einen daran, dass die Protagonistin zwar auch in diesem Band Fehler macht und von (durchaus amüsanten) Missgeschicken verfolgt zu sein scheint, sie aber ihre Naivität, die mich im Vorgänger so störte abgelegt hat. Zum anderen lässt es sich damit erklären, dass die Autorin das Setting meiner Meinung nach sehr lebendig gezeichnet hat. Ich hatte Schwierigkeiten damit, mir die thailändische Kulisse richtig vorzustellen, da die Beschreibungen mir zu knapp waren, doch Indien war sehr gut beschrieben und ich hatte die farbenfrohen Szenen deutlich vor Augen. Georgia hat auch in diesem Buch unglaubliche, tolle Erfahrungen und Erlebnisse und es war interessant, Einblicke in ein paar Aspekte der indischen Kultur zu bekommen.

Gefallen hat mir, dass mit dem "Lonely Hearts Travel Club" nicht alles glatt lief, da es unrealistisch gewesen wäre, wenn Georgia und Ben ihr junges Unternehmen problemlos geführt hätten. Sie sind zwar erfolgreich, machen jedoch Fehler und gerade Georgia vergräbt sich geradezu in der Arbeit, was ihr nicht gut tut und dafür sorgt, dass sie eine Auszeit braucht. Es war schön zu sehen, dass die Reise nach Indien ihr geholfen hat, sich über einige Dinge klar zu werden und dass sie wieder mehr zu sich selbst gefunden hat. Die Nebencharaktere standen mir etwas zu sehr im Hintergrund, gerade ihre Familie und Freunde, doch dafür war die Entwicklung der Protagonistin überzeugend dargestellt.

Ein bisschen gestört hat mich, wie mit den vielen Konflikten umgegangen wurde, die aufgekommen sind; ich hatte den Eindruck, dass die meisten zu schnell und ohne wirkliche Konsequenzen aufgelöst wurden beziehungsweise dass es sehr günstige Wendungen und Entwicklungen gab, von denen die Charaktere profitierten. Es ist kein großer Kritikpunkt, da "Nächster Halt: Indien" eine eher leichte Lektüre ist und man einen positiven Ausgang deshalb erwartet, nur fand ich es vor allem gegen Ende etwas schade, da hier einiges an Potential für längere Handlungsstränge gewesen wäre.

Davon abgesehen habe ich mich aber gut unterhalten gefühlt und diesen zweiten Band gerne gelesen. Es ist eine kurzweilige Geschichte, die mir ein paar nette Lesestunden beschert hat, und ich bin gespannt, was Georgia im dritten Band in Chile erleben wird.