Rezension

Besser als der erste Band!

Die Magie der tausend Welten
von Trudi Canavan

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ich habe sehr schnell in diesen zweiten Band der Reihe Die Magie der Tausend Welten hineingefunden, habe aber auch unmittelbar davor den ersten Band gelesen, weswegen ich zweifelsohne sagen kann, dass mir dieser Band besser gefallen hat.

Während sich der Erzähler im ersten Band sehr viel Zeit damit gelassen hat, in die Lebensumstände von Tyen und Rielle einzuführen, was streckenweise sehr langatmig war, ging es hier gleich richtig los.

Es sind fünf Jahre vergangen. Tyen und Rielle haben ein neues Zuhause gefunden und sich ein Leben aufgebaut, mit dem sie recht zufrieden sind. Rielle ist eine Weberin und Tyen unterrichtet an einer Schule für Zauberer, nachdem er diese selber vor ein paar Jahren abgeschlossen hatte. Er hat sein Versprechen gegenüber Pergama nicht vergessen, doch im Grunde denkt er, dass er noch sein ganzes Leben dafür Zeit hat.
Doch plötzlich sprechen alle darüber, dass der Raen wieder da ist, der Herrscher über alle Welten. Zwanzig Jahre lang war er verschwunden und die Gesetze, die er mal aufgestellt hatte (u.a. das Verbot, zwischen den Welten zu reisen und das Verbot, andere in der Zauberei zu unterrichten) wurden seit dem bereitwillig gebrochen. Tyen muss durch die Schließung seiner Schule nach neuen Aufgaben suchen und erinnert sich an sein Versprechen. Wer könnte ihm da besser helfen als der Herrscher der Welten?
Zeitgleich findet Valhan Rielle und fragt sie, ob sie nicht in seiner Welt als Künstlerin Magie erzeugen möchte. Sie willigt ein und beide verlassen die Welt. Valhan lässt Rielle bei einer Freundin, doch diese versucht Rielle zu töten, indem sie die junge Frau in einer unbewohnten Welt aussetzt.

Die Ereignisse überschlagen sich geradezu und schnell werden dem Leser Parallelen und Zusammenhänge klar, die Rielle z.B. anfangs nicht akzeptieren möchte. Diese Vorausdeutbarkeit wird gewollt gewesen sein, hat mir aber ein bisschen den Lesespaß verdorben, da ich es nicht mag als Leser Dinge zu wissen, die den Protagonisten noch nicht klar sind. Man sitzt dann da und denkt sich: Was stimmt denn nicht mit euch, dass ihr nicht drauf kommt?

Das Ende wiederum war dann doch sehr überraschend und spannend und ich freue mich jetzt schon auf Band drei!

Alles in allem war es ein sehr unterhaltsames und lesenswertes Buch, typisch Trudi Canavan eben. Es kommt zwar nicht an Die Gilde der Schwarzen Magier heran, ist aber deutlich besser als Das Zeitalter der Fünf. Canavan hat es mal wieder geschafft eine Welt (oder besser gesagt viele Welten) zu entwerfen, die einen sofort in ihren Bann zieht. Die liebevolle und detailreiche Beschreibung der einzelnen Welten und ihrer Bewohner, auch wenn dieser Aspekt keinen allzu großen Teil des Buches einnimmt, macht den besonderer Charme der ganzen Reihe für mich aus.

Alles in allem 4,5 Sterne von mir.