Rezension

Besser als gedacht

Loving se Germans - Francis Fulton-Smith

Loving se Germans
von Francis Fulton-Smith

Bewertet mit 5 Sternen

Ich lese gerne Biographien, hybride Identitäten finde ich dabei besonders interessant. Der Titel „Loving se Germans“ nimmt schon die deutsche Unfähigkeit auf’s Korn, ein „th“ korrekt auszusprechen, also war klar, dass ich das Buch lesen wollte. Den Autor kannte ich vorher nicht, er ist Schauspieler. Um nicht zu spoilern, zitiere ich hier mal den Klappentext:

„Francis Fulton-Smith ist ein waschechter Bayer. Aber eben auch Sohn eines englischen Jazzmusikers. Nach der Papierform kommt er also gar nicht drum herum, sich mitunter auf Reisen oder sogar daheim mit den britischen Eigenheiten rumzuschlagen. An denen sich auch nach dem Brexit nichts geändert hat: weder kulinarisch (Bier ohne Kohlensäure) noch in Sachen Fußball (wer verliert schon gegen Island?) und schon gar nicht wettermäßig … Mit viel Humor schildert Fulton-Smith, wie man das störrische Inselvolk als Halbbrite erlebt, und hält sowohl Deutschen wie Engländern dabei den Spiegel vor — um festzustellen, dass beide Völker darin gar nicht so schlecht aussehen ...“

 Das Sachbuch hat mich wirklich positiv überrascht. Spannend finde ich, dass der Autor zwei Pässe hat und keinen davon missen will. Er erzählt humorvoll und pointiert aus seinem Leben und widmet sich dabei deutschen und englischen Eigenschaften, witzig und mit einem Augenzwinkern. Man erfährt, dass er gerne kocht, Charakterrollen liebt und vieles mehr! Eigentlich ist das Buch ein Plädoyer für Europa, ohne den erhobenen Zeigerfinger jedoch.

Meine Leseerwartung wurde übertroffen, da ich vorab gar nicht mit einem so lesenswerten Buch gerechnet hatte. Jedem, der solche Titel liebt, kann ich „Loving se Germans“  von Francis Fulton – Smith wärmstens empfehlen.