Rezension

Bewegend, wichtig, wahr

Der letzte Überlebende - Sam Pivnik

Der letzte Überlebende
von Sam Pivnik

Bewertet mit 5 Sternen

An seinem 13. Geburtstag endete für Sam Pivnik die unbeschwerte Kindheit. Ein Überlebender des Holocausts berichtet.

Ich habe viele Bücher über die Zeit des Nationalsozialismus gelesen, von Leon Uris' "Exodus" über beispielsweise Gerald Greens "Holocaust", Frederick Forsyths "Die Akte Odessa" und "Das Tagebuch der Anne Frank" bis hin zu etlichen Sachbüchern, halte dieses Buch von Sam Pivnik jedoch für etwas ganz besonderes. Die unbeschwerte Kindheit Sam Pivniks, welcher damals noch Szlamek Pivnik hiess, endete ausgerechnet am 1. September 1939, seinem 13. Geburtstag, jenem Tag, an dem die deutsche Wehrmacht in Polen einfiel. Sein Leben ist seitdem ständig bedroht, Angst sein Begleiter. Er überlebt, befindet sich heute in einem Seniorenwohnheim in Großbritannien. Aber er hat das ganze Grauen jener Zeit mitbekommen und erzählt es in diesem Buch. Dies tut er auf eine sehr eindringliche und nachhaltig beeindruckende Art, schörkellos und ohne Abrechnungsgebärden. Er verleiht Fakten aus Geschichtsbüchern Gesichter. Es gibt nicht mehr viele Zeitzeugen wie ihn, man sollte daher seinen Worten Beachtung schenken. Mich jedenfalls haben sie zutiefst erschüttert und beeindruckt.