Rezension

Bewegende Familiengeschichte aus Südamerika

Das Geisterhaus - Isabel Allende

Das Geisterhaus
von Isabel Allende

Bewertet mit 4 Sternen

In „Das Geisterhaus“ von Isabel Allende geht es um die Familien Trueba und del Valle, die sich durch die Heirat von Clara und Esteban zusammenfügt. Clara ist die jüngste Tochter der Familie del Valle und hat übernatürliche Fähigkeiten. Esteban Trueba möchte eigentlich Rosa del Valle heiraten, die aber vor der Hochzeit an einer Vergiftung stirbt. Jahre später erinnert sich Esteban an Clara, die damals noch ein Kind war und bittet ihre Eltern um ihre Hand. Esteban ist unterdessen ein reicher Mann und Großgrundbesitzer geworden Mit strenger Hand „regiert“ er auf seinem Gut. Er bekommt mit Clara drei Kinder, eine Tochter und zwei Söhne. Von seiner Tochter bekommt er eine Enkelin, die ihm in der Familie am nächsten steht. In den späteren Jahren tritt er in die Politik ein und wird Senator.

In die Geschichte fließen viele politische Ereignisse Chiles mit ein. Es beginnt vor dem zweiten Weltkrieg, wobei konkrete Daten im Buch nicht genannt werden. Ich fand das teilweise sehr schade, da ich nicht genau wusste in welcher Zeit man sich befindet. Unterschwellig spielt auch das Thema der Frauenrolle im Wandel dieser Zeit mit. Die Geschichte ist sehr komplex erzählt und zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten mich in die Geschichte einzulesen, was sich jedoch nach ca. 50 Seiten wieder gab. Danach wurde das Buch immer spannender und man wollte endlich wissen, was aus den Protagonisten wird. Ich wurde so auch aufmerksam auf das Land Chile und seine Geschichte. Dadurch habe ich im Nachhinein Interessante Einblicke bekommen.
Ich hatte den Eindruck, dass Isabel Allende auch autobiographisches in ihr Buch einfließen lässt. Sie ist die Nichte des sozialistischen Ex-Präsidenten Salvador Allende, der 1973 bei einem Putsch gestürzt wurde. Der Sturz des Präsidenten leitete eine 17jährige Diktatur ein, die durch Terror und Gewalt geprägt war.