Rezension

Bewegende Geschichte

Galeh - Der Himmel ist nicht nur oben
von Helga Neubauer

Bewertet mit 4 Sternen

Ein langes Martyrium

Galeh wächst gemeinsam mit sechs Geschwistern in einer Familie auf, wo keiner Zeit für den anderen hat. Ihre Mutter ist mit Kindern, Haushalt und Arbeit völlig überfordert, der Vater hat kaum Zeit für die Familie und geht schon bald seinen eigenen Weg. Galeh anders ist als andere Kinder, wird sie von ihren Mitschülern gehänselt. Zufriedenheit erlebt sie nur , wenn sie sich in die Welt ihrer Bücher flüchten kann, außerdem gibt ihr der Glaube Halt. Ihre Engel, die Sie auf Ihrem Lebensweg begleiten und die sie als reale Lebewesen wahrnimmt, halten immer wieder schützend ihre Hände über sie. Um ihrer Familie, in welcher sie Gewalt, Missbrauch und wenig Liebe erfährt zu entkommen, flüchtet sie sich in eine Beziehung mit Mike, ihrer großen Liebe. Dass das ein fataler Fehler war, erfährt sie schon nach kurzer Zeit, es beginnt ein langer Leidensweg . Galehs Geschichte hat mich über längere Zeit außerordentlich bewegt. Ich war sehr erschüttert darüber, was ein Mensch aushalten kann. Auch wenn ich selber nicht so einen festen Bezug zum Glauben habe, fand ich die Gespräche mit den Engeln sehr berührend. Allerdings konnte ich nach einiger Zeit ihr Handeln nicht mehr nachvollziehen. Obwohl sie eine couragierte Frau war, hat sie sich eine viel zu lange Zeit von ihrem Mann schikanieren lassen und ihm immer wieder verziehen. Einiges in dieser Geschichte blieb für mich im Unklaren. Ich hätte mir gewünscht, mehr über Mikes Hintergrund zuerfahren, um zu wissen, was ihn zu diesem Menschen gemacht hat. Insgesamt gesehen, eine Geschichte, die mich sehr nachdenklich zurücklässt.