Rezension

Bewegende Geschichte

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
von John Green

Bewertet mit 5 Sternen

„Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ ist das neueste Werk des Autors John Green, der spätestens seit seinem Erfolgsroman „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ sicherlich vielen Lesern ein Begriff ist. Zunächst einmal muss ich gestehen, dass ich ein großer Fan von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ bin – somit waren meine Erwartungen an „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ ziemlich hoch. Der Roman hat meiner hohen Erwartungshaltung allerdings sehr gut standgehalten.

Mit Aza Holmes schickt John Green eine Protagonistin ins Rennen, die mit Zwangsstörungen und Zwangsgedanken zu kämpfen hat. Hautnah erlebt man mit Aza zusammen den Schrecken, den diese Zwangsstörungen und -gedanken auch für sie bedeuten, wie es ihr Leben belastet, dass sie selbst nicht das Gefühl hat, die Kontrolle über ihr Leben zu haben. So befremdlich manche Handlungen und Gedanken von Aza auch sein mögen, es geht einem definitiv nahe, wie Aza mit eigentlich ganz normalen Situationen zu kämpfen hat.

John Green bringt seinen Lesern Azas Probleme behutsam, aber eindringlich nahe. Gerade im letzten Drittel geht es emotional hoch her. Was ich an John Greens Geschichten so liebe, ist, dass der Autor zum Ende seiner Geschichten nicht auf ein komplettes Happy End im Sinne von Hollywoodfilmen besteht – dadurch wirken die Geschichten für mich persönlich noch viel mehr wie aus dem Leben gegriffen.

Ich jedenfalls kann diesen Roman definitiv für Leser empfehlen, die ein emotional berührendes Leseerlebnis suchen und damit leben können, dass John Green nicht alle Probleme in Wohlgefallen auflösen wird. Von mir erhält „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ fünf Sterne.