Rezension

Bewegender Selbsttherapieversuch von Ariel Levy

Gegen alle Regeln - Ariel Levy

Gegen alle Regeln
von Ariel Levy

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das eigene Kind zu verlieren, muss so ziemlich das schlimmste Erlebnis sein, das einer Mutter widerfahren kann.

"Gegen alle Regeln" ist nicht einfach zu lesen. Diese Aussage bezieht sich nicht auf den Schreibstil, sondern auf das Miterleben so ziemlich der traurigsten Erfahrung, der schrecklichsten Begebenheit, die einer Mutter widerfahren können - das eigene Kind zu verlieren. Ein Kind, für das Ariel und ihre Lebensgefährtin lange Zeit kämpfen mussten. Ein Kind, das nur wenige Minuten leben durfte. Und ein Kind, an dessen Tod sich Ariel lange Zeit zumindest mitschuldig fühlt - und eine ähnliche Schuldzuweisung auch durch ihr persönliches Umfeld zu erhalten glaubt -, da sie hochschwanger eine nicht ganz unproblematische berufliche Reise angetreten hat, wenn auch ärztlich abgesegnet. Wie sie mit dieser Tragödie irgendwie weiter zu leben versuchen muss, beschreibt sie mit diesem Buch, was wohl auch so eine Art Selbsttherapie darstellt und mich sehr berührt hat.