Rezension

Bewegendes Buch über Familie, Verlust und die ganz große Liebe

Das Licht zwischen den Meeren - M. L. Stedman

Das Licht zwischen den Meeren
von M. L. Stedman

Bewertet mit 4.5 Sternen

Tom Sherbourne lebt mit seiner Frau Isabel Anfang des 20, Jahrhunderts auf der abgelegenen Insel Janus, wo er als Leuchtturmwärter tätig ist. Die zwei führen eine liebevolle Ehe, doch das Leben meint es nicht gut zu ihnen, als Isabel gleich hintereinander drei Kinder verliert. So scheint es wie ein Wunder, als eines Tages ein Boot mit einer männlichen Leiche und einem Säugling angespült wird., dessen sich Isabel sich sofort annimmt. Nach anfänglichen Bedenken Toms nehmen sie das kleine Mädchen als ihr eigenes Kind an, nichts ahnend, dass sie damit das Leben eines anderen Mensch zerstören.

 

Dieses Buch macht mich fertig! Einerseits hat mir der Anfang der Geschichte, der so langsam vor sich hin plätscherte, so gar nicht gefallen und ziemlich gelangweilt, andererseits hat sie mich nach etwa 100 Seiten dann doch von den Füßen gerissen.

Aber erstmal von Anfang an.

Auffällig ist der sehr poetische, metaphorische Schreibstil der Autorin, den ich sehr geliebt habe. Man merkt diesem Werk einfach an, dass sie sich bei jedem Satz etwas gedacht und sehr viel Liebe in ihre Worte gesteckt hat. Auch die verschiedenen Perspektiven, aus denen die Handlung geschildert wird, fand ich sehr ansprechend und gaben mir die Möglichkeit, mich in jeden einzelnen wichtigen Charakter hinein zu versetzen.

Was den Plot angeht, so habe ich mich, wie bereits erwähnt, anfangs doch etwas gelangweilt, weil es sich einfach nur gezogen hat. Auch später noch kamen so einige Passagen, die man hätte kürzer gestalten können. Die Geschichte an sich ist jedoch sehr mitreißend und emotional. Gerade zum Ende hin sind mir einige Tränen beim Lesen über die Wangen gerollt. Das Ende fand ich sehr ansprechend, denn obwohl es traurig ist, hinterlässt es beim Leser doch so etwas wie ein gutes Gefühl und ließ mich irgendwie mit der vorangegangenen Handlung versöhnt zurück.

M.L. Stedman hat es geschafft, das Thema des Buches so feinfühlig und frei von jedem Urteil zu schildern, dass man nicht wagen würde, sich auf die eine oder andere Seite eines Charakters zu schlagen. Irgendwie leidet man beim Lesen mit Isabel und Tom genauso mit, wie mit Hannah. Am Ende hat ein jeder der Drei etwas verloren. Besonders nah ging mir aber Lucys Leidensgeschichte. Immer wieder habe ich mir gewünscht, es würde endlich eine Entscheidung gefällt, die sie glücklich machen würde.

Zusammenfassend muss ich sagen, dass dieses Buch mich einige Nerven gekostet hat, aber nicht auf negative Weise, sondern weil mir als Mutter diese Geschichte einfach nur ans Herz gegangen ist. Wenn ich von den Startschwierigkeiten in das Buch und kleinen Längen absehe, kann ich dieses Buch nur weiter empfehlen. Damit bleibt mir nichts weiter, als zu zitieren: "Ob richtig oder falsch - manchmal muss man seine Herzen folgen ..."