Rezension

Bewegendes Familiendrama

Sonntags fehlst du am meisten - Christine Drews

Sonntags fehlst du am meisten
von Christine Drews

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:

Schon immer war Caro das Lieblingskind ihres Vaters, doch seit einem großen Streit haben sie keinen Kontakt mehr. Nun steht die Goldene Hochzeit von Caros Eltern vor der Tür, aber wie soll Caro ihrem Vater gegenübertreten? Als arbeitslose, alleinerziehende Mutter fühlt sie sich von dem Mann, der nach dem Krieg seine Firma aus dem Nichts aufgbeaut hat, nicht ernstgenommen. Erst durch ihre neugewonnene Freundschaft mit der alten Frau Schneiders kann sie Verständnis für die Generation der Kriegskinder entwickeln. Und plötzlich scheint eine Versöhnung doch möglich...

Mein Eindruck:

Christine Drews ist seit einigen Jahren als freie Autorin tätig. Sie schreibt für Film, Familien- und Comedyserien, aktuell beispielsweise für die im ZDF ausgestrahlten Serien Soko Köln und Bettys Diagnose. Aber auch als Krimi- und Thriller-Autorin hat sie sich einen Namen gemacht. Mit Sonntags fehlst du am meisten legt sie uns nun einen generationenumspannenden Familienroman vor, in dessen Mittelpunkt der Konflikt zwischen Caro und ihrem Vater steht. Eng damit verwoben ist die Alkoholabhängigkeit der Protagonistin. Beide Themen behandelt Christine Drews äußerst behutsam und mit viel Feingefühl. Zugleich schockieren die Darstellungen über Caros Sucht und deren Absturz. Auch sonst ist der Roman eher von einer gedrückten Stimmung geprägt: Verschiedene Rückblenden geben Aufschluss über die Erlebnisse des Vaters zur Zeit des Krieges und Caros schwieriger Vergangenheit innerhalb der Familie. Nach und nach setzt sich so ein Bild über die Familienverhältnisse  zusammen. Dabei bleibt es spannend bis zur letzten Seite: Christine Drews lässt die Leserinnen und Leser auf fesselnde Weise an Caros Bemühungen, ihr Leben wieder auf die Reihe zu bringen, teilhaben - ob sie und ihr Vater sich versöhnen werden, bleibt jedoch offen bis zum Schluss. 
Sonntags fehlst du am meisten ist keine unbeschwerte Lektüre für zwischendurch, aber eine äußerst bewegende Geschichte, die zu lesen sich lohnt.