Rezension

Bezaubernde Parabel des Glücks

Alle meine Wünsche - Grégoire Delacourt

Alle meine Wünsche
von Grégoire Delacourt

Bewertet mit 5 Sternen

„Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt“ sagte schon Einstein und treffender könnte man die Lehre des 127 Seiten starken Romans von Grégoire Delacourt nicht auf den Punkt bringen.

Jocelynes Kinder wohnen schon lange nicht mehr zu Hause und ihr ungehobelter Mann schenkt ihr nur selten Beachtung, gleichwohl liebt sie ihn und führt ein zufriedenes Leben als Betreiberin eines Kurzwarenladens in Arras. Ihre ganze Leidenschaft steckt sie in ihren Internet- Blog Zehngoldfinger und so plätschert das Leben an ihr vorbei. Doch mit einem Schlag, durch ein einziges, winziges Los, wird ihr Alltag gründlich auf den Kopf gestellt: Jocelyne gewinnt im Lotto. „Die Chance lag bei eins zu siebenundsechzig Millionen, und mich musste es treffen. […] 18547301 Euro und 28 Cent. Ich wurde ohnmächtig.“ (S. 36)

Gefühlvoll entfaltet sich ein Gleichnis über die Freuden und Leiden des Glücks. Während Jocelyn zwischen Fassungslosigkeit, überschwänglicher Freude und Zweifeln schwankt, stellt ihr Gewinn ohne dass sie es ahnen kann ihre Ehe auf die Probe und kehrt das Schlechteste der von ihr geliebten Menschen heraus. Schließlich erkennt sie, dass nicht alles Gold ist, was glänzt, dass Liebe Vertrauen voraussetzt und das wahre Glück nicht an Geld gebunden ist, sondern an die Kleinigkeiten des Alltags, die jedem einzelnen von uns das Herz vor Freude überquellen lassen.