Rezension

Billiger Slapstick, irreführender Klappentext

Sarg niemals nie - Dan Wells

Sarg niemals nie
von Dan Wells

Bewertet mit 2 Sternen

"Sarg niemals nie" ist - angeblich - das neueste Buch von Dan Wells, den ich bisher nur durch "Ich bin kein Serienkiller" kannte. Inhaltlich konnte mich das zwar auch nicht überzeugen, aber zumindest den Erzählstil fand ich damals noch ansprechend. Trotz der äußeren Gestaltung des Buches, das nicht nur im Cover der John-Cleaver-Reihe ähnelt, sondern wie diese ebenfalls den recht auffälligen "Rough Cut" des Buchschnitts aufweist, habe ich den Dan Wells, den ich kannte, in diesem Buch nicht wiedergefunden. Es war eine Enttäuschung - fast auf ganzer Linie...

Zum Inhalt: Anfang des 19. Jahrhunderts sitzt Frederick in Bath im Gefängnis, denn er wurde reingelegt. Eigentlich wollte er sich das Erbe des reichen Harry Beards erschleichen, der ohne Angehörige verstarb, doch seine Komplizin Gwen will das Geld für sich allein. Um schnellstmöglich aus dem Gefängnis zu entkommen, besticht er einen Bestatter, der ihn für tot erklärt und in einem Sarg herausschafft. Als er diesem auf dem Friedhof wieder entsteigt, hat er ganz neue Probleme. Eine Gruppe Vampire hält ihn für den "Erhabenen" ihren Anführer. Es beginnt eine skurrile Reise durch England mit einem verrückten Dichter, einem Ghul, der in Bath die Leichen ausgräbt und Vampiren, die ihrem Erhabenen dienen wollen - ob dieser nun will oder nicht...

Die erste Enttäuschung des Buches ist eigentlich schon die Kurzbeschreibung (siehe Produktbechreibung), der nicht im Mindesten den tatsächlichen Inhalt des Buches trifft. Es fängt schon damit an, dass dort von einem "Oliver Beard" als Protagonisten gesprochen wird, den es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Denn das ist nur Fredericks Deckname, um sich das Erbe des alten Harry Beard zu erschleichen, und die Seiten, in denen der Ich-Erzähler unter diesem Namen auftritt, kann man wahrscheinlich noch an einer Hand abzählen. Des Weiteren erweckte der Klappentext mit seinem Versprechen "der wahre Gebieter der Vampire [sei] auch schon unterwegs" in mir die Erwartung, dass es sich um eine spannende Verfolgung und eine echte Vampirgeschichte handeln könnte. Beides erwies sich als vollkommen falsch. Die Vampire sind Flaschen, zwar manchmal ganz unterhaltsam, aber in ihrer Rolle als Blutsauger nahezu irrelevant. Fans von Vampirromanen kommen hier bestimmt nicht auf ihrer Kosten.

Was das Buch tatsächlich ist, wird dagegen schnell klar. Mittelprächtiger Slapstick, lieblos zusammengeschrieben mit wenig Handlung und noch weniger Überraschungen. Den Großteil des Buches machen Dialoge voller Missverständnisse und Wortklaubereien aus, deren Witz nicht einmal an das klassische "Auf-einer-Bananenschale-ausrutschen" heranreicht. Noch flacher wirkte das ganze dadurch, dass jede Situation nach exakt dem gleichen Schema ablief und so nicht nur die Handlung durch diese ganzen sinnfreien Dialoge nicht von der Stelle kam, sondern die Dialoge auch noch vorhersehbar waren bis zum Geht-nicht-mehr.

Ein paar Lichtblicke gab es durch recht makaberen, sehr schwarzen Humor oder etwas Situationskomik rund um das Thema Friedhof und Leichen und einige skurrile Charaktere, teilweise verkörpert durch bekannte Vertreter der Literatur dieser Zeit, denen allerdings leider jede Tiefe fehlte, die über eine einzige Charaktereigenschaft hinausgegangen wäre. Handlung und Figuren wirkten einfach zu flach. Selbst das Finale war enttäuschend, Action oder Spannung gab es kaum und nicht einmal der Schreibstil des Autors konnte überzeugen.

Fazit: Enttäuschend. Billigster Slapstick und ein irreführender Klappentext. Weder Vampirfans noch Dan-Wells-Fans würde ich dieses Buch empfehlen. Ich habe den Autor jedenfalls in diesem Buch nicht wiedererkannt. Die Handlung und die Charaktere waren sehr flach, die unsinnigen Dialoge raubten mir den letzten Nerv. Ein paar Schmunzler gab es, daher 2 von 5 Sternen. Lieber nicht lesen, wenn es sich vermeiden lässt.

Kommentare

Valentine_Kuleshov kommentierte am 12. Januar 2024 um 17:46

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