Rezension

Bis ans Ende der Geschichte

Bis ans Ende der Geschichte
von Jodi Picoult

Die junge Bäckerin Sage Singer lernt in ihrer Trauergruppe den 90jährigen Josef Weber kennen. Zwischen den beiden entwickelt sich trotz des großen Altersunterschieds eine ungewöhnliche Freundschaft. Doch eines Tages verrät Josef ihr ein entsetzliches Geheimnis, das er lange verschwiegen hat… und er bittet sie um einen schwerwiegenden Gefallen, der große Konsequenzen hätte, wenn Sage sich darauf einlässt.

Die Geschichte hat mich gleichermaßen berührt, entsetzt und verstört… Der Leser durchlebt hier wirklich ein Wechselbad der Gefühle. 

Zunächst lernen wir die Protagonistin Sage kennen, die seit dem Tod ihrer Mutter nicht mehr wirklich glücklich ist und die sich lieber versteckt, anstatt ihr Leben zu genießen. Dann ist da der schon alte, aber dennoch recht fitte Mann Josef, der so gut in die Gesellschaft integriert ist, aber dennoch ein schreckliches Geheimnis hütet. Und auch Leo spielt eine große Rolle; er jagt Verbrecher, deren Gräueltaten jedoch schon Jahrzehnte zurückliegen und versucht für Gerechtigkeit zu sorgen. Einen großen Part nimmt auch Sages Großmutter Minka ein. Im Mittelteil des Buches übernimmt sie eine Passage und aus der Perspektive ihres jugendlichen Ichs erzählt sie von ihren Erlebnissen, die sie doch so lange zu verdrängen versucht hat. Diese Passage hat mich mit am meisten berührt. Man leidet mit Minka mit, man hat Hoffnung für sie und und und…

Mehr möchte ich über den Inhalt gar nicht verraten, aber ich will das Buch jedem ans Herz legen. Es ist einfach so eine starke Geschichte, die viele wichtige Themen behandelt: es geht um Vergebung, Liebe und Hoffnung, aber ebenso um Krieg, Tod und Leiden. Auch das Sterben an sich spielt eine große Rolle, ebenso Religion und die Familie.

Die Geschichte hat bei mir unheimlich viel bewegt und ich bin sehr dankbar, dass ich das Buch gelesen habe… Die Autorin erzählt so voller Authentizität und Kraft, dass man sich alles zu 100% genau vorstellen kann.
Bei diesen Worten würde ich es gerne belassen, aber zum Schluss gibt es noch einen Appell an euch: Lest dieses Buch! Es lohnt sich wirklich.