Rezension

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Sonntags in Trondheim - Anne B. Ragde

Sonntags in Trondheim
von Anne B. Ragde

Bewertet mit 4 Sternen

Juhu, sie leben noch, die verrückten Neshovs. Ich habe mich sehr gefreut, mal wieder ein bisschen Zeit mit dieser schrägen Familie im Norden Europas verbringen zu dürfen. Ich durfte einen kleinen Blick auf den Alltag der ungewöhnlichen Mütter-Väter-Töchter-Sohn Beziehung werfen und durfte mich mit Torunn über ihren längst überfälligen Befreiungsschlag freuen. Am meisten berührt hat mich diesmal aber Margido. Der mittlere Bruder, der an sich so ein freudloses Leben immer im gleichen Trott führt, der sich aber nun allmählich doch Gedanken zu seiner eigenen Sterblichkeit macht. Ihn mit Tränen der Rührung und Freude in den Augen am Ende des Buchs so einfach dort zurück zu lassen, machte mich fast ein bisschen traurig. Frau Radge, gerne möchte ich hier weiterlesen, die Familie bietet noch viele, viele Seiten Material. Aber bitte nicht wieder so lange warten, der bevorstehende kalte norwegische Winter eignet sich doch nun wirklich hervorragend zum Schreiben der Fortsetzung. Klasse fand ich übrigens auch den Stammbaum auf der ersten Seite und die Abbildung der Familie auf der letzten – einfach genial!

Eine kleine Anmerkung hätte ich noch. Ich finde, dass sich diese Reihe - Das Lügenhaus + Einsiedlerkrebse + Hitzewelle + Sonntags in Trondheim – nicht dazu eignet einzeln gelesen zu werden. Hier baut sich die Familiengeschichte jeweils sehr stark auf dem Vorgängerband auf.