Rezension

Bitte mehr von Oxen und Franck

Oxen. Das erste Opfer - Jens H. Jensen

Oxen. Das erste Opfer
von Jens H. Jensen

Bewertet mit 5 Sternen

An den Auftakt der Oxen Trilogie von Jens Henrik Jensen ging ich völlig ohne Erwartungen heran. Erneut bewährt es sich, das es dann ein enormes Lesevergnügen ist.

Der Autor hat hier einen sehr vielseitigen , geheimnisvollen und facettenreichen Protagonisten erschaffen. Niels Oxen ist nicht wie andere Ermittler. Er ist besonders und das in jeder erdenklichen Art und Weise. Ich mochte ihn sofort und auch seinen Hund Mr. White.
Der traumatisierte Kriegsveteran hat mit seiner Vergangenheit zu kämpfen. Mit Flashbacks die immer wiederkehren und ihn nicht zur Ruhe kommen lassen.
Ich lernte Oxen mit all seinen Abgründen und verschütteten Geheimnissen kennen. Immer wieder bekommt man häppchenweise ein paar Brocken zugeworfen. Was dazu führt, daß man eigentlich nie weiß, wer er überhaupt ist.
An seiner Seite eine toughe Ermittlerin , die auch so ihre Eigenheiten hat. Margaretha Franck ist klasse in dem , was sie tat und wie sie es tat.
Daneben gibt es auch einige weitere Charaktere , die gut ausgearbeitet und absolut greifbar sind. Aufgrund des Geschehens, liegen einige noch etwas im Dunkeln, was es im Endeffekt aber nur umso interessanter macht.

Die Handlung selbst, hatte mich von Anfang an fest in den Klauen. Der Autor schreibt sehr fesselnd, leicht verständlich und sehr bildgewaltig. Die Grundidee ist sicher nichts neues, dennoch überzeugt die vielschichtige Handlung auf verschiedenen Ebenen.
Hat man erstmal begonnen, kommt man nicht mehr los davon.
Er hat hier eine sehr  komplexe Handlung entworfen, in der sich die Blickwinkel immer wieder verschieben.
Was mit einem Mord begann wird immer größer und abgründiger. Immer mehr Wege tun sich auf und man weiß irgendwann gar nicht mehr, wer Gut oder böse ist.
Dabei folgt man verschiedenen Handlungssträngen. Ob man nun die Perspektiven von Oxen oder Franck oder jemand völlig anderem erfährt, man ist immer nah am Geschehen und die Emotionen kochen dabei sehr schnell hoch.
Wut, Unglaube, Einsamkeit.
Verzweiflung, Abgründigkeit.
Man weiß gar nicht wie man die ganzen Emotionen kontrollieren soll.
Der erste Band hat es extrem in sich. Er ist sehr rasant , wendungsreich und schafft es mit immer mehr Entwicklungen zu punkten.
Es zieht Kreise die kaum zu ermessen sind und einen eisigen Schauer über den Rücken rieseln lassen.
Man muss prüfen , wer Freund und wer Feind ist. Denn das ist hier keinesfalls ersichtlich. Es sind verschiedene Komponente die zusamnenspielen. Der rote Faden ist dabei klar zu sehen. Je mehr man voranschreitet , umso klarer sieht man.
Es geht um Macht , es geht um Kontrolle. Es geht um Angst und Rache.
Eine Kombination die gut brilliert und den Leser komplett in Atem hält.
Oxen ist genial , ich habe es sehr gemocht ihn zu begleiten und auch die Ermittlungsarbeit konnte man sehr gut verfolgen.
Hier wird sich mit Gegnern angelegt, die keinesfalls zu unterschätzen sind.
Grauen zieht sich durch das gesamte Geschehen, weil man nie weiß, wer an der nächsten Ecke lauert und die Fäden zieht.
Selbst am Ende erfährt man noch überraschendes, was äußerst gut gelungen ist.
Am Schluss hat man noch Fragen. Doch alles in allem schließt dieser Band sehr schön ab.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Fazit:
Jens Henrik Jensen punktet mit einem ungewöhnlichen Ermittlerpaar, das mich komplett in Atem halten konnte.
Daneben wird man mit einer komplexen und rasanten Handlung belohnt, die sehr ereignisreich und wendungsreich verläuft.
Die Abgründe werden immer tiefer und das Entsetzen immer größer.
Ein Auftakt der mich begeistern und vollkommen überzeugen konnte.
Bitte mehr von Oxen und Franck.