Rezension

Bizarr, aber zu konstruiert

DNA - Yrsa Sigurdardóttir

DNA
von Yrsa Sigurdardottir

Bewertet mit 2.5 Sternen

Drei kleine Kinder, traumatisiert und verstört, werden nach dem dubiosen Tod ihrer Mutter getrennt voneinander adoptiert.
28 Jahre später muss die isländische Polizei zwei grausige Morde an Frauen aufklären. Da beim ersten Mord ein kleines Mädchen Zeugin am Mord ihrer Mutter wird, muss die Psychologin Freyja den Kommissar Huldar unterstützen.
Die erste Hälfte des Buches zieht sich für meinen Geschmack sehr zäh dahin, bis auf die Kapitel, wo die Morde passieren. Sonst muss man die endlosen Überlegungen des Kommissars zu seinen Frauengeschichten  bzw. Freyjas miese Laune und Wohnsituation ertragen. 
Auch die Rolle des 23-jährigen Karls, verlotterter Chemiestudent und Hobbyfunker wird in den Fall involviert. Weil zu erwarten ist, dass diese Figur noch eine große Rolle spielt, habe ich mich sehr bemüht nicht allzuviel quer zu lesen.  Unmittelbar habe ich bei jeder der Beteiligten Personen nachgerechnet, wie diese in die Adoptionsgeschichte altersmäßig passen.
Ab der zweiten Hälfte nimmt das Buch an Tempo auf, die Fälle stehen endlich im Vordergrund. Ärgerlich fand ich aber zwei  AHA –Momente in der Ermittlung, weil die Erklärung dafür viel früher schon sowas von auf der Hand lagen. Ich mag es nicht, wenn man als Leser für dumm gehalten wird.
Die Auflösung fand ich schlüssig, wenn auch etwas zu sehr konstruiert.  Die Figuren fand ich allesamt zu flach, es gab niemand zu dem ich eine besondere Bindung aufbauen wollte. Bizarre Tötungsarten machen leider noch immer keinen guten Thriller.