Rezension

Bleibt unter seinen Möglichkeiten

Der Pirat
von Mac P. Lorne

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der historische Roman Der Pirat reizte mich extrem. Kollegen schwärmten davon und – ich gebe es zu – ich liebe einfach Piratengeschichten! Tatsächlich habe ich noch eine Kinderbuchreihe, die sich mit den Abenteuern Francis Drakes beschäftigt. Vielleicht war das auch mein Problem: Ich wusste, wie spannend man das Thema erzählen kann und hatte enorm hohe Erwartungen.

 

Leider konnte der Roman diese Erwartungen nicht erfüllen. Meiner Meinung nach war der Schwerpunkt der Erzählung seltsam gewählt. Tatsächlich wird über die aufregenden Jugendjahre Drakes völlig hinweggegangen. Für mich gibt es nur zwei Stellen im Roman, die tatsächlich so spannend sind, wie ich es mir vom Roman erhofft habe. Kann man etwas ereignisärmere Abschnitte normalerweise gut mit einer inneren Entwicklung kombinieren, bleibt Lorne erstaunlich oft in der reinen Außensicht, was ich wirklich Schade finde.

 

Nicht, dass ich missverstanden werde: Der Pirat ist definitiv ein guter historischer Roman mit spannendem Thema und sehr lesbarem Schreibstil. Auch die Figuren, insbesondere Drake, waren gut gezeichnet, wenn auch die Innensicht zum Teil fehlte. Aber meine Erwartungen waren vielleicht einfach ein wenig zu hoch.

 

Fazit: Der Pirat ist ein guter historischer Roman, der leider meinen hohen Erwartungen nicht gerecht wurde und unter seinen Möglichkeiten bleibt. Der Aufbau konnte mich nicht mitreißen.