Rezension

Blick hinter die Fassade!

Schlafe still - Luana Lewis

Schlafe still
von Luana Lewis

Vivien und Ben sind ein wohlhabendes Paar und mit ihrem Wunschkind, der 8 jährigen Lexie ,glücklich. Eines Tages ist Vivien tot, der Verdacht liegt nahe, dass sie sich umgebracht hat. Der Verlust erschüttert ihre Liebsten, Ehemann Ben, Tochter Lexie und ihre Mutter Rose. Rose möchte sich gerne um Lexie kümmern, während  Ben arbeitet ....um etliches, was sie bei Vivien versäumt hat wieder gut zu machen. Doch Ben ist dagegen, Rose vermutet, dass Viviens beste Freundin Cleo ihre Finger im Spiel hat. Nach und nach blickt Rose hinter die Fassade der glücklichen Familie und erkennt, dass das Leben ihrer Tochter nicht so perfekt war, wie es gegen aussen ausgesehen hat.

Die Geschichte beginnt nach dem Tod von Vivien, und grundsätzlich geht es nicht darum ,heraus zu finden warum Vivien gestorben ist. Es geht um Psychospielchen, Macht , psychische Probleme und Eifersucht. Dies erst mal grundsätzlich für alle Leser , die einen Thriller erwarten. Gerade der Blick hinter die Fassade der scheinbar heilen Familie, der perfekten Mutter und Ehefrau ist unheimlich vielschichtig und spannend. Unterschwellig wabert ein Geheimnis ....die Auflösung ist dann doch weit spektaktulärer als gedacht.

Meist wird in Ich Perspektive aus der Sicht von Rose geschrieben.Rose leidet sehr unter dem Verlust, hat auch grosse Schuldgefühle ,weil sie als alleinerziehende Mutter oft bei der Arbeit war als Vivien aufwuchs. Zudem hat Rose einen ungeheuer interessanten Job, sie arbeitet auf einer Station für Frühgeborene. Gerade diese Kapitel haben mich sehr interessiert und die Atmosphäre , die Sorgen und Aengste der Eltern wurden sehr gut transportiert. Ich empfand Rose als sehr interessante, authentische Figur. Ab und zu wurden Kapitel aus der Sicht von Vivien eingeschoben. Die empfand ich als sehr aussagekräftig, zeigen sie doch das wahre Gesicht von Vivien. 

Der Schreibstil ist sehr spartanisch, so wie auch die Anzahl der Figuren auf das Minimun beschränkt ist. Durch den Schreibstil wirken die Figuren etwas blass und fade. Ein Fehlgriff in der Charakterisierung ist meiner Meinung nach die 8 jährige Lexie. Diese agiert und spricht wie eine 3 jährige . Erst habe ich gedacht, sie ist behindert...doch das scheint nicht der Fall zu sein. So hat die Autorin wohl einfach etwas daneben gegriffen was die Charakterisierung betrifft...