Rezension

Blick ins Schulmilieu

Der Fall Kallmann - Håkan Nesser

Der Fall Kallmann
von Håkan Nesser

Bewertet mit 3.5 Sternen

~Ich bin kein großer Kenner der Werke von Hakan Nesser, doch „Der Fall Kalman“ hat mir ausgesprochen gut gefallen. Das liegt vielleicht auch daran, der der Roman, der auch nicht direkt als Kriminalroman tituliert ist, nicht nur auf die Auflösung eines Mordfalls legt. Mehr wird das Leben an einer Schule in einer schwedischen Kleinstadt gezeigt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Blickwinkel der Lehrer. Das gilt auch für Leon, die Hauptfigur, ein trauernder Großstädter, der nach dem Verlust seiner Familie Stockholm verlässt und als Lehrer in diese Kleinstadt kommt. Durch den Fund von Tagebüchern seines Vorgängers, die über viele Jahre gehen, kommt ihm der Verdacht, dass der Verfasser der Tagebücher, Eugen Kallmann, einem Geheimnis auf der Spur war und ermordet worden sein könnte.

Clou des Buches ist der ständige Perspektivwechsel. In jedem Kapitel spricht eine andere Figur, die sich dann nach einer Zeit natürlich wiederholen.  Andrea, Igor und Ludmilla machen Eindruck auf mich Meine Lieblingsfigur blieb aber Leon.
Es gibt sogar Rückblicke bis ins Jahr 1980.
Durch diese Stilmittel soll ein Gesamtbild erzeugt werden. Tatsächlich entsteht ein Eindruck vom Leben im Schulmilieu in einer schwedischen Kleinstadt.

Das Buch ist dick, lässt sich zwar gut und schnell lesen, aber eigentlich trägt die Handlung diesen Umfang nicht vollständig. Davon abgesehen ist der Roman gut konzipiert. Man liest einen mehr als ordentlichen Roman mit gut entworfenen Figuren und einem geschickt gemachten Finale.