Rezension

Blinde Vögel

Blinde Vögel - Ursula Poznanski

Blinde Vögel
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4 Sternen

»Blinde Vögel« ist der zweite Band der Reihe um die Ermittler Beatrice Kaspary und Florin Wenninger. Nach ihrem Geocachingfall in »Fünf« ermitteln die beiden auch dieses Mal wieder in einem eher etwas spezielleren Umfeld, nämlich unter anderem den Social Media.

Auffälliger Unterschied bei diesen beiden Teilen der Reihe ist eindeutig, dass der erste Fall ein wenig realistischer wirkte, ist eine Ermittlung in den Social Media in meinen Augen nicht so ertragreich bzw. unwahrscheinlicher ein Ergebnis bringend, wie sie hier teilweise wirkt. Allgemein sind die logischen Zusammenhänge, vor allem jedoch ihre Wahrscheinlichkeit, in diesem Teil ein wenig geringer, als im Vorgängerband, was etwas schade ist, dem Lesevergnügen aber nicht direkt einen Abbruch tut. Obwohl es mir selbst immer etwas lieber ist, wenn ich einen Fall vor mir habe, den ich logisch wirklich nachvollziehen kann, er ein wenig realitätsnäher ist.

Ansonsten muss ich aber sagen, hatte ich sehr viel Spaß mit dem Buch, denn spannend ist es über die meisten Strecken auf jeden Fall und auch an denen, wo es ein wenig an Spannung mangelt, gab es doch trotzdem immer noch manche Punkte, die mein Interesse soweit geweckt haben, dass ich unbedingt weiterlesen wollte. Gerade auch durch die Lyrikgruppe und die Gedichte erhält der Krimi für mich eine interessante Note, da ich mich eigentlich nicht sonderlich mit Gedichten identifizieren kann, es aber spannend finde, was andere daraus so lesen. Auf jeden Fall mochte ich es, dass im Verlauf der Handlung immer wieder neue Fragen aufgeworfen wurden, die einen selbst zum Rätseln brachten, was ich bei Krimis sehr gern habe.

Mitunter aber fast am interessantesten fand ich, wie es mit Florin und Bea weitergeht, da schon in »Fünf« einiges zu ihrem Privatleben bekannt wurde und man durchaus den Eindruck am Ende des Ersten Teils hatte, dass sich zwischen den beiden ein wenig etwas entwickelt. Gerade auch, da sie mir zwei sehr sympathische Charaktere sind, war ich in diesem Punkt extrem neugierig. Daher hat es mir auch sehr gefallen, dass auch in diesem Teil wieder einiges auch aus dem Privatleben von Bea und Florin vorgekommen ist, da es, wie ich finde, wenig vom Krimi selbst ablenkt, ihn aber angenehm ergänzt.

Vom Lesefluss ist dieser Roman natürlich wieder richtig gelungen, wie es bisher alle Romane von Ursula Poznanski waren, die ich gelesen habe, da man durch ihre Schreibweise durchaus gefesselt wird.

Allgemein ein Krimi, den ich guten Gewissens empfehlen kann, auch wenn der Fall selbst vielleicht ein wenig unrealistischer ist, da die Ermittlung in den Sozialen Medien, sowie die Auflösung, wie alles zusammenkommt und die Erkenntnisse, zu welchen die Ermittlungen teilweise durch gewisse Dinge kommen, manchem ein bisschen weit hergeholt scheinen.