Rezension

Blockbusterformat!

Das Mädchen mit der Maske - Die Stadt des roten Todes - Bethany Griffin

Das Mädchen mit der Maske - Die Stadt des roten Todes
von Bethany Griffin

Bewertet mit 5 Sternen

Dieser Roman hat eine ganz besondere Stimmung. Er ist so düster und die Stadt und die Menschen so trist. Doch der Hoffnungsschimmer leuchtet die ganze Zeit so stark, dass man nicht wegsehen bzw. das Buch aus der Hand legen mag. Die Geschichte ist durchdacht und spannungsgeladen, verwirrend, geheimnisvoll, niedlich, voller Liebe und Hass. Das hat Blockbusterformat!

Erster Satz: 

Kalter Regen fällt vom schiefergrauen Himmel, als wir an einer Kreuzung abrupt zum Stehen kommen.

 

Meinung: 

Die Farbgebung des Covers ist nicht nur schön, sondern auch passend. Es lohnt sich auch, die Einbandlaschen einmal aufzuschlagen. ;)
Dieser Roman hat eine ganz besondere Stimmung. Er ist so düster und die Stadt und die Menschen so trist. Doch der Hoffnungsschimmer leuchtet die ganze Zeit so stark, dass man nicht wegsehen bzw. das Buch aus der Hand legen mag. Die Geschichte ist durchdacht und spannungsgeladen, verwirrend, geheimnisvoll, niedlich, voller Liebe und Hass. Das hat Blockbusterformat! Trotzdem geht es auch tiefer: Die kleine reiche Oberschicht, ein grausamer Herrscher, Leid, der Umgang mit Schuld...
Araby als Ich-Erzählerin bringt die Emotionen gut zur Geltung, da sie selbst so gefühlsbeladen ist. Sie ist sympathisch, man empfindet Mitleid mit ihr, wenn man von ihrem Schicksal erfährt. Auch wenn sie anfangs nur kämpft, weil sie angeblich nichts zu verlieren hat, ändert sich das und sie wird eine treibende Kraft. Mir gefällt, wie sie von einer passiven zur aktiven Person wird, obwohl sie immer noch eine Marionette der Männer ist.
Elliott ist undurchschaubar und verwirrend, aber ein Spannungsfaktor.
William ist herzzerreißend gut - und sorgt dennoch für Überraschung. Seine beiden jüngeren Geschwister sind so niedlich und liebenswert!
Zuletzt zu den Bösewichten: Nicht nur Prinz Prospero ist der Böse. Später kommt noch ein Rivale hinzu...
Der Schreibstil ist einfach und schlicht, wie man es von Ich-Erzählern gewohnt ist. Dennoch ist der Roman stimmungsvoll geschrieben und wirklich gut zu lesen. Die Zeit vergeht wie im Flug – und dann ist es plötzlich schon vorbei.
Ein Wermutstropfen: Arabys Name. Alle anderen Bürger haben einen normalen Namen, nur sie mysteriöserweise etwas Komisches.

Fazit: 

5*

Charakterentwicklung, Love Triangle, Revolution, Leid, Hoffnung. All das in einem Band. Wer will sich das schon entgehen lassen? Vor allem, wenn es zusätzlich gut geschrieben und spannend ist? 

 

Anmerkungen: 

Insgesamt wird diese Geschichte in zwei Bänden erzählt. Zusätzlich hat Bethany Griffin eine 50-seitige Novelle über Arabys beste Freundin April geschrieben, welche bisher nicht übersetzt worden ist.