Rezension

Bloß die Finger weg!!!

Ich bin die Nacht - Ethan Cross

Ich bin die Nacht
von Ethan Cross

Bewertet mit 0.5 Sternen

Das ist mir selten passiert, dass ein Buch mich derart verärgert hat. Geflucht hab ich, wie ein kesselflickender Rohrspatz.

So ein Blödsinn ist mir wirklich selten untergekommen.

Und bei Blödsinn bin ich sehr liberal, tatsächlich lese ich so etwas sogar sehr gern (ich bin z.B. ein großer Fan der Scarecrow-Reihe von Matthew Reilly) aber auch ich habe diesbezüglich Toleranzgrenzen. Und die hat Herr Cross (kein Wunder dass der Autor ein Pseudonym benutzt) hiermit definitv überschritten.

 

Der größte Teil des Buches ist ein durchschnittlicher Thriller, wie er häufig anzutreffen ist. Flüssig zu lesen, spannend aber arg konstruiert und gespickt mit Standardcharakteren.

Ein Ex-Polizist kommt in eine Kleinstadt und gerät mit den Dorfschlägern aneinander. Er gewinnt nicht nur den Kampf, sondern auch  das Herz einer Frau.

Die ist die Tochter des Dorfsheriffs, einem ehemaligen FBI-Mitarbeiters, der auf tragische Weise seine Frau durch die Hand eines von ihm gejagten Serienmörders verloren hat.

Und solch eine psychopathischer Serienmörder treibt auch in dieser Gegend sein Unwesen.

Dieser spielt mit seinen Opfern böse Spielchen.

Er drückt z.B. dem Vater eine Pistole in die Hand mit dem Hinweis, dass einer aus der Familie überleben wird, er muss nur entscheiden wer. Die anderen muss er dann selbst erschießen, also z.B. seine Frau und dann sich um das Kind zu retten.

 

Bei der Jagd auf den Übeltäter gerät unser Held nicht nur ins Visier des Täters, auch die Polizei verdächtigt ihn mehr mit der Sache zu tun zu haben.

 

Achtung: Spoilergefahr, macht aber nix, denn dieses Buch sollte eh niemand lesen.

 

Im weiteren Verlauf trifft der Leser noch auf eine riesige Verschwörung und einen total unglaubwürdigen Gesinnungswandel des Mörders.

 

Diverse Tote auf allen Seiten später kommt es zu einem furiosen Showdown, kurz bevor der Autor den bis dahin zwar sehr unrealistischen aber durchaus noch unterhaltsamen Thriller auf den letzten 50 Seiten mit Karacho gegen die Wand fährt, ein brennendes Klavier drauf schmeißt und die noch glimmenden Trümmer ins All schießt.

 

So bleibt am Ende, dass das beste an dem Buch die wärmeempfindliche Farbe des Einbands ist, leider.

 

Ach komm, ich verrate auch noch den Schluss:

 

Das ganze war nur ein Test. Der strahlende Held mit dunkler Vergangenheit soll Mitglied der geheimen Geheimorganisation “Sheppard” werden, die sich außer- und überhalb des Gesetzes um böse Buben kümmern, die das Gesetz so nicht zu behelligen vermag.

 

So geheim ist sie dann aber doch wieder nicht, denn kurze Zeit später ruft der Serienkiller dort an und sagt Bescheid dass er überlebt hat und das Spiel weiter geht.

 

Wenn es ein spannender Thriller mit coolem Held sein soll und Jack Reacher schon abgearbeitet ist, dann empfehle ich stattdessen z.B. Herrn Puller von Baldacci in “Zero Day”.

Aber nicht das!

 

Kommentare

buchleserin kommentierte am 21. Januar 2014 um 07:26

Sehr gute Rezension.

Mal sehen, ob ich den Roman trotzdem noch lesen werde.

Zero Day fand ich auch ganz gut, Puller war mir sehr sympathisch.

Odine kommentierte am 07. März 2014 um 12:51

Hört sich nach einem Abklatsch der Saw - Filme an.