Rezension

Blutig und witzig, Tolles Worldbuilding

Nevernight 01 - Die Prüfung - Jay Kristoff

Nevernight 01 - Die Prüfung
von Jay Kristoff

Bewertet mit 4 Sternen

Nevernight ist ein Buch, welches sehr gehypt wurde. Nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern gerade in Amerika haben viele Blogger und Booktuber mir das Buch schon schmackhaft gemacht, bevor es auf Deutsch rauskam. Nun hat man dadurch natürlich eine hohe Erwartung, die bei mir persönlich nicht ganz erfüllt wurde. 

 

Wir lesen die Geschichte von Mia aus der Sicht eines Dritten, der ihr aber nah steht und ihre Geschichte zu Papier bringt. Die Geschichte der Mia, wie sie als kleines Mädchen auf Grund dreier böser mächtiger Männer alles verliert. Und kurz vor ihrem Tod den Schatten findet und sich mit seiner Hilfe durchboxt. Der Schatten nimmt die Form einer Katze an, wie auf dem Cover zu sehen, sie tauft ihn Herr Freundlich und wird von nun an immer von ihm begleitet.

Mittlerweile ist Mia siebzehn und macht sich auf die Suche nach der roten Kirche, denn sie hat den drei Männern, die ihr Leben zerstörten, Rache geschworen und will dazu eine Klinge der roten Kirche werden, eine Assassine.

 

Der Einstieg ins Buch beginnt von den Ereignissen her spannend. Der Schreibstil von Jay Kristoff und die Erzählweise ist zu nächst etwas gewöhnungsbedürftig. Die Atmosphäre hat etwas steampunkiges inne. Doch ein großes Manko gerade zu Beginn, waren die vielen und zum Teil ausufernden Fußnoten. Teilweise gehen die über 2 Seiten und sind gespickt mit eher unwichtigen Hintergrund Infos zu Mias Welt, aber auch witzig geschrieben. Ich habe meist nur den ersten Satz gelesen und sie dann llinks liegen lassen, da es doch sehr den Lesefluß gestört hat. 

Und da ist direkt ein großer Pluspunkt des Buches: der Humor. Der Erzähler bringt immer wieder ein wenig Witz rein, doch gerade Mias Humor und Geplänkel mit dem Schatten brachte mich häufig zum Lachen. 

Doch die Geschichte bietet sonst nicht viel zu lachen, denn der Weg zur Klinge ist steinig. Nicht nur die Reise zur Roten Kirche, auf der sie Tric kennen lernt, sondern eben die Ausbildung in dieser. Die Lehrer nehmen auch den Tod der Schüler in Kauf und die Anwärter untereinander sind nicht alle Freunde. Es fließt viel Blut und Mia weiß nie, wem sie trauen kann. 

In der Zeit in der Schule, bekommt das Buch etwas Längen, obwohl viel passiert. Trotzdem kommt die Geschichte gefühlt nicht sehr vorwärts. 

Doch nimmt das Buch eine sehr spannende Wendung und es hat mich trotz der blutigen Vorgeschichte doch gewundert, was alles passiert. Mia wächst über sich hinaus und beginnt sich nicht nur auf ihren Schatten zu verlassen. Es gibt sogar eine kleine Liebesgeschichte, die Gott sei Dank nicht im Vordergrund steht.

Zwischendurch erfahren wir durch ihre Albträume immer wieder, wie ihr Leben sich bis zu Beginn der Reise zur Roten Kirche entwickelt hat und wieso sie so geworden ist. 

 

Fazit:

Jay Kristoff hat eine düstere und blutige High Fantasy Welt geschaffen, in der wir der wirklich humorvollen Mia und ihren Schatten begleiten. Sein Schreibstil und die Erzählweise ist etwas anderes und gefiel mir sehr gut. Es gab viele Geschehnisse, aber trotzdem schwächelt der Fortlauf der Geschichte in der Mitte ein wenig. Umso fulminanter wurde das Finale. Ich bin gespannt, wie es mit Mia nach den Erlebnissen weitergeht.