Rezension

"Boy Nobody" ist ein durchgängig spannender und interessant aufgebauter Jugend Thriller, der mich immer wieder überraschen konnte und mich neugierig auf den zweiten Teil warten lässt.

Boy Nobody 01. Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. - Allen Zadoff

Boy Nobody 01. Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder.
von Allen Zadoff

Kurzbeschreibung:

SEIN AUFTRAG: MORD
Mit 12 Jahren wurde er rekrutiert, um tödliche Missionen zu „erledigen“. Mit 16 ist BOY NOBODY einer der Besten. Weil er keine Fehler macht. Weil er eiskalt ist. Weil er seine Zielobjekte schnell und effektiv aus dem Weg räumt.

Seine aktuelle Mission ändert jedoch alles: Denn die Zielperson ist ganz und gar nicht, was sie scheint. Und sie kommt ihm gefährlich nahe. Zu nahe.

Aber BOY NOBODY wird auch diesen Auftrag erfolgreich zu Ende bringen. Weil er einer der Besten ist. Weil er keine Fehler macht. Weil er eiskalt ist. Oder etwa nicht …?
Meine Meinung:
Für mich war dieses Buch eine gelungene Abwechslung zu meinen zur Zeit gehäuften Dystopien und Fantasy Romanen. Allen Zadoff hat einen Thriller geschaffen, der zumindest für mich durchweg Spannend und bis zum Ende hin überraschend war.
Der Hauptprotagonist, aus dessen Sicht das Buch auch erzählt wird hat nicht wirklich einen Namen, denn er schlüpft nach jedem Auftrag in eine neue Rolle, ein neues Leben. Direkt in den ersten Kapiteln lernen wir "Boy Nobody´s" Tätigkeit kennen. Der Leser wird direkt in den erschreckenden Alltag des sechzehnjährigen Jungen hinein geworfen und erlebt hautnah mit, wie sein erstes Opfer ums Leben kommt.
Benjamin, wie er sich bei seinem nächsten Auftrag nennt, wurde mit zwölf Jahren unter dramatischen Umständen rekrutiert und zu einem tödlichen Soldaten ausgebildet. Seit dem funktioniert er, er gehorcht und hinterfragt seine Aufträge niemals. Er ist genauso todbringend wie ein erwachsener Killer und vielleicht sogar noch gefährlicher, da man es ihm nicht zutrauen würde. Als Jugendlicher kann er sich unauffällig mit den Kindern seiner Zielpersonen anfreunden, sich so problemlos in die Häuser einschleichen und irgendwann zuschlagen.
Die Vorstellung, dass Kinder und Jugendliche als "Soldaten" genutzt werden war für mich ziemlich erschreckend, vor allem weil es traurigerweise nicht unmöglich erscheint, dass dies wahrhaftig funktionieren könnte.
Benjamin wirkt eiskalt, berechnend und auf traurige Weise leer. In Rückblenden konnte ich seine Vergangenheit nachvollziehen, seinen Wandel miterleben und seine Handlungen zumindest ein Stück weit nachvollziehen.
Benjamins harte Schale beginnt allerdings zu bröckeln, als er sich mit Sam, der Tochter des Bürgermeisters anfreunden soll. Anfangs fällt es ihm schwer sie einzuschätzen und heraus zu finden, welche "Masche" er bei ihr anwenden soll um seinem nächsten Ziel, ihrem Vater, näher zu kommen.
Irgendwann stellt er allerdings fest, dass Sam ihm etwas bedeutet, er das erste mal seit Jahren wieder Gefühle und Emotionen hat. Eine merkwürdige Situation für ihn, mit der er nur schwer umgehen kann.
Bis auf die Tatsache, dass die groß gedruckten Überschriften immer schon ein Teil des nächsten Abschnitts waren, hat mir der Schreibstil von Allen Zadoff sehr gut gefallen. Die Story lässt sich flüssig lesen und dem Autor ist es gelungen vom Anfang bis hin zum wirklich überraschenden Ende eine durchgehende Spannung zu erhalten. Ich bin wirklich sehr gespannt, ob wir "Boy Nobody" in der Fortsetzung besser und vielleicht auch von einer anderen Seite kennen lernen dürfen...

Fazit:

"Boy Nobody" ist ein durchgängig spannender und interessant aufgebauter Jugend Thriller, der mich immer wieder überraschen konnte und mich neugierig auf den zweiten Teil warten lässt.