Rezension

Braucht eine Weile um in Schwung zu kommen

Saeculum - Ursula Poznanski

Saeculum
von Ursula Poznanski

In "Saeculum" geht es um den Medizinstudenten Bastian, der von seiner neuen Freundin Sandra überredet wird mit ihr zu einem Mittelalter-Rollenspiel in einem abseits gelegenen Waldstück zu kommen. Diese Events finden regelmäßig statt, sodass die Mitglieder sich untereinander kennen, nur Bastian ist der einzige "Rollenspiel-Anfänger" und merkt dies auch ziemlich schnell. Bei dieser Convention geht es darum, in selbsterdachten Rollen und ohne technische Hilfe eine Woche in dem Waldstück zu verbringen. Doch kaum sind die Mitspieler dieses Events in ihrem Camp angekommen, sieht es so aus, als würden sie von einem Fluch verfolgt werden. Seltsame Hinweise tauchen auf, Lebensmittel verderben und schließlich verschwinden immer mehr Teilnehmer.

Ich fand die Thematik interessant und die Hintergründe und Regeln auch für Anfänger auf diesem Gebiet einfach erklärt. Den Schreibstil von Ursula Poznanski finde ich im Großen und Ganzen sehr angenehm zu lesen. Anfangs hat sich die Geschichte für mich etwas gezogen und brauchte einige Zeit, um in Schwung zu kommen. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr überschlagen sich die Ereignisse und das für mich nicht unbedingt nur im positiven Sinn. Ich hatte zeitweise den Eindruck ein paar Mal tief durchatmen zu müssen, um etwas von der Hektik abzubauen, die während der letzten Seiten aufkam. Was mich an den Figuren gestört hat, war, dass ich die Handlungen der einzelnen Personen nicht immer schlüssig fand und die Charaktere meistens nur oberflächlich angerissen werden. Das Ende hat mir persönlich nicht gefallen, da ich für diese Auflösung den Weg bis dahin etwas zu krass und übertrieben finde, auch grade, weil die meisten Figuren noch Jugendliche sind.

Aber für mich ist "Saeculum" trotzdem ein gutes Buch, welches ich besonders zum Ende hin nicht mehr aus der Hand legen wollte.