Rezension

Britischer Thriller

Das fremde Haus - Sophie Hannah

Das fremde Haus
von Sophie Hannah

Am Anfang stand das Cover und das fand ich schon faszinierend. Bei Taschenbücher hat sich ja generell einiges getan, aber einen speziellen 'Schutzumschlag' hatte ich in dieser Form noch nicht erlebt. Gespannt war ich also auf den Inhalt und der war völlig verwirrend.
Gegenwarts- und Ichform, nunja, nicht unbedingt mein bevorzugter Stil, dann die Rückblende, ok, die in der Vergangenheitsform, Alles ist gut.
Aber verwirrt blieb ich noch eine ganze Weile, wie ich zugeben muss. Nichtsdestotrotz zog mich die Geschichte in ihren Bann und ich stellte die wildesten Vermutungen an, was denn nun in Wahrheit wirklich stattfand. Und ob dieses Buch vielleicht, so ganz eventuell, ein Teil einer Reihe ist.
Ist er, schadet aber nicht. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und nur die Ermittler kommen ein wenig 'unvollkommen' daher, weil der Leser ahnt, dass es eine Vorgeschichte gibt, diese aber nicht weiter ausgebreitet wird. Vielleicht bleiben sie deshalb ein wenig blass!?
Allerdings hat die Geschichte da schon so an - psychologischer - Fahrt aufgenommen, dass es mich nicht weiter gestört hat und ich nur noch wissen wollte, ob meine Vermutungen denn nun stimmten oder nicht.
Des Rätsels Lösung war dann aber nicht völlig überraschend, sondern eher das Ergebnis einer wundervoll durchdachten Konstruktion.
Leider war mir das Ende dann einfach zu lang, es wurde meiner Meinung nach ein wenig zu viel interpretiert und dargelegt, obwohl die eigentliche 'Lösung' schon vorlag. Aber das gehört wohl einfach dazu. Allerdings gibt es dann doch noch ein Sahnehäubchen [;)]

Fazit?
Ein wunderbar britischer Thriller, der aus den vollen psychologischen Untiefen des menschlichen Seins schöpft. Gut geschrieben und aufgebaut, bezieht er seine Spannung nicht aus wilden Actionszenen, sondern aus den Spekulationen des Lesers.