Rezension

Brutal und blutig, aber leider weniger spannend und verwirrend.

Drecksspiel - Martin Krist

Drecksspiel
von Martin Krist

Bewertet mit 3.5 Sternen

Sehr blutiger und brutaler Thriller, dem es aber leider auf Grund der vielen Handlungsstränge an Spannung fehlt.

Klappentext: 

Schlüssel rasseln an der Tür. "Ich hab mich hübsch gemacht." , wispert Hannah, während ihr Mann Philipp  hinter ihr den Raum durchquert. Seine Hand streift ihren Nacken. Sie neigt den Kopf und.. sieht Handschuhe voller Blut. Finger schließen sich um ihre Kehle. Als sie wieder zu sich kommt, ist sie an einen Stuhl gefesselt. Vor ihr ein fremder Mann. Nur ein Gedanke peinigt sie in diesem Moment: Er darf Millie nicht finden!- Hannahs Tochter schläft im Zimmer nebenan. Seit der Expolizist David Gross vor Jahren untertauchen musste, arbeitet er als diskreter Problemlöser. Diesmal in einem grauenvollen Entführungsfall. 

 

Cover: 

Meiner Meinung nach nicht sonderlich ansprechend, passt aber dennoch zum Inhalt. 

 

Titel: 

In Zeiten von "Fifthy Shades of Grey" lässt der Titel "Drecksspiel" durchaus auch andere Gedanken aufkommen, diese verfliegen jedoch sobald man den Klappentext liest, denn der klingt eher nach Horrosrtory als nach anderen Spielchen. Zum Inhalt passt der Titel sehr gut. Die Handlung ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Drecksspiel. 

 

Meine Meinung zu Buch: 

Bei dem spannenden Klappentext, habe ich ein ebenso spannenden Thriller erwartet, musste allerdings ziemlich schnell feststellen, das "Drecksspiel" kein gewöhnlicher Thriller ist. Von der Machart ist er Formal wie Wolfgang Koeppens "Tauben im Gras", also ein Montagestil. Die Übergange von der einen zur anderen Handlungsgeschichte, die, wie sich am Ende herausstellt, alle miteinander verknüpft sind, sind fließend und passen zusammen. Ruft der eine im letzten Satz seiner Handlung jemanden an beginnt der nächste Handlungsstrang damit, dass ein Handy klingelt. Es war zwar passend, hat mich aber komischerweise irgendwie oft verwirrt und durcheinander gebracht. Normalerweise habe ich mit Montagestilen kein Problem, aber bei diesem Buch war es anders. Warum weiß ich nicht. Allerdings finde ich es eine super Leistung einen Thriller mit so vielen Handlungssträngen zu schaffen, die alle zusammengehören und sie so auseinander zu schneiden und neu aneinander zu reihen, dass der Leser den Zusammenhang er auf den letzten Seiten versteht und hinter das Geheimis kommt. Mit solch einem Ende hatte ich wahrlich nicht gerechnet. Lange habe ich mich gefragt, was die ganzen Geschichten sollen und wo der Sinn dahinter ist. Spannung kam für mich immer nur in innerhalb der einzelnen Handlungsstänge auf, die dann aber wieder mit dem nächsten unterbrochen wird, was sehr schade war. 

 

Insgesamt eine gute schriftstellerische Leistung, die mich trotzdem nicht ganz überzeugen konnte, da ich oft verwirrt wurde und so die Spannung verloren habe. Ein zwei Handlungen weniger hätten dem Buch gut getan.