Rezension

Brutal und blutig, aber spannend

Die Fährte des Wolfes - Mons Kallentoft, Markus Lutteman

Die Fährte des Wolfes
von Mons Kallentoft Markus Lutteman

Ein neuer Ermittler ist geschaffen, Zack Herry, ein mutiger und ehrgeiziger Polizist, das jüngste Mitglied der Sondereinheit in Stockholm. Er  ist ein Mann mit zwei Gesichtern. Einerseits ist er ein genialer Ermittler, der sich mit großem Einsatz und zielstrebig gegen Kriminelle einsetzt. Andererseits ist er zerrissen und unsicher. Er hat den gewaltsamen Tod seiner Mutter, die ebenfalls Polizistin war, nicht verarbeitet und hofft, nach nunmehr 20 Jahren das Verbrechen aufklären zu können. Seine Zerrissenheit und Unruhe treiben ihn nachts in die illegalen Clubs, wo er Kokain konsumiert und sich die Seele aus dem Leib tanzt. Als er am frühen Morgen an einen Tatort gerufen wird, hat er nach durchtanzter Nacht mit reichlichem Kokainkonsum keine Minute geschlafen. Es fällt ihm schwer sich auf die vier Leichen bestialisch ermordeter Thailänderinnen zu konzentrieren. Er ist müde, verunsichert und rechnet jeden Augenblick mit der Entlarvung seines Doppellebens.

Trotz intensiven Ermittlungen haben Zack und das Team der Sondereinheit Schwierigkeiten die wahre Identität der Frauen festzustellen. Auch ist lange Zeit nicht klar, ob es sich um einen Einzeltäter, einen Frauenhasser oder um einen Bandenkrieg in der Prostitutionsszene handelt. Die Zeit drängt.

 

Was für ein hammerharter Thriller!  Manche Szenen waren einfach zu brutal für mich, dass ich doch immer weitergelesen habe, liegt an den flüssigen Schreibstil und die klare Sprache. Es wurde nicht unnötig brutal beschrieben, sondern eher nüchtern und sachlich.

Mit Zack wurde eine Hauptfigur geschaffen, die sicher keinen Vergleich mit Lisbeth Salander und Harry Hole scheuen braucht. Ein Vergleich, den schon Le Monde gesehen hat. Er ist so unberechenbar, dass man beim Lesen manchmal zweifelt ob er noch die richtige Richtung einschlagen kann. Er wird mehr und mehr zum Helden indem er sein Leben aufs Spiel setzt und sich kopfüber in Situationen stürzt, die er eigentlich nicht alleine bewältigen kann. Das Team ist nach bewährtem System aufgebaut. Vier Ermittler machen die „Fußarbeit“, suchen Verdächtige auf, führen Verhöre, schießen sich, wenn es sein muss, den Weg frei und werden von einer IT-Spezialistin geführt und mit Informationen gefüttert. Die Spannung wird bei jeder Sackgasse und neuen Spur immer hoch gehalten, ein Verdienst der Autoren. Das Buch entwickelt sich schnell zum Pageturner und man kann es kaum zur Seite legen. Aber auch wenn man das Buch zur Seite legt, lässt den Leser die Geschichte nicht los. Auch der Schluss des Buches ist nicht derart gestaltet, dass mich das Thema losließ. Das Buch lässt mich betroffen, nachdenklich und grübelnd zurück.

Zack und seine Partnerin im Team sind vielschichtig beschrieben worden mit diversen Rückblicken in ihre Vergangenheit sodass der Leser sie gut kennenlernt. Ich schließe daraus, dass es wohl eine Serie um Zack und dieses Team geben wird. Auf die Fortsetzung freue ich mich schon jetzt.