Rezension

Buch, Bücher und noch mehr Bücher

Die Seiten der Welt
von Kai Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Fünf Familien waren ursprünglich Mitglieder der Adamitischen Akademie. Doch die Rosenkreutz wurden ausgeschlossen und werden seitdem verfolgt. So leben sie heimlich und zurückgezogen unter dem Namen Fairfax in England. Hier wachen sie über eine riesige Bibliothek. Die 15-jährige Furia hat das bibliomantische Talent ihres Vaters geerbt und hilft ihm, den Fehler eines Vorfahren auszubügeln, indem sie „Leere Bücher“ auf der ganzen Welt suchen und zerstören, denn diese Leeren Bücher sind gefährlich …

Aufmachung:
Mit dem Golddruck auf dem Schutzumschlag und auch auf dem inneren Cover ist das Buch schon rein äußerlich ein Schmuckstück. Toll fand ich auch, dass ein wunderschönes Libropolis-Lesezeichen beiliegt, da dieses Lesezeichen auch in der Geschichte eine Rolle spielt.

Meine Meinung:
Ich hatte große Erwartungen an dieses Buch, vielleicht zu große. Eine Welt, in der sich alles nur Bücher dreht, ist für mich an sich schon magisch. Doch wurde hier zwar viel über Magie geschrieben, es fühlte sich für mich aber gar nicht so magisch an, wie ich erwartet hatte. Durch seitenweise Erklärungen und Beschreibungen dieser Welt gab es doch einige etwas langatmige Stellen. Doch sind sie notwendig, denn die Welt, die Kai Meyer sich hier ausgedacht hat, ist sehr komplex und fantasievoll. Alles dreht sich um Bücher, Bücher und Bücher. Bibliomanten können mit Hilfe von Büchern Magie wirken. Exlibris werden gejagt, und Lesezeichen wachsen auf Bäumen. Furia Fairfax ist auf der Suche nach ihrem Seelenbuch, dem einen Buch auf der ganzen Welt, das zu ihr gehört und ihre magischen Kräfte voll entwickeln kann. Auf der Flucht vor den Agenten kommt Furia nach Libropolis, der Stadt der Bücher, deren Vorbild das real existierende walisische Dorf Hay-on-Wye ist. Hier findet das Mädchen neue Verbündete, doch kann sie nie ganz sicher sein, wem sie trauen kann und wem nicht. Dabei lernt sie immer mehr über ihre eigenen Fähigkeiten und über die Welt, in der sie lebt.

Furia ist zwar eine interessante Protagonistin, die sich nicht einfach in eine Schublade stecken lässt. Aber leider blieb sie für meinen Geschmack etwas zu blass. Ich hatte bis zum Schluss kein konkretes Bild von ihr und konnte mich nicht mit ihr identifizieren. Manche ihrer Handlungsweisen konnte ich nicht nachvollziehen. Ihre Sympathien wechselt sie zum Teil so locker wie andere das Hemd. Da konnte ich mich in ihren kleinen Bruder Pip schon besser hineinversetzen. Schade, dass seine Auftritte eher kurz waren.

Insgesamt ist es aber schon ein tolles Buch, das ich gerne gelesen habe und das mir einige Stunden Lesevergnügen beschert hat.