Rezension

Buch für Anhänger und Interessenten der „Schlüssel-Philosophie“

Grace und die Suche nach dem Glück - Christine Friel McGrory

Grace und die Suche nach dem Glück
von Christine Friel McGrory

Bewertet mit 2 Sternen

★★

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Grace fühlt sich leer, ausgelaugt und hat komplett den Blick auf das Schöne im Leben verloren, obwohl sie eigentlich gar keinen Grund dazu hat. Alles läuft bei ihr bestens, es geht ihr gut, es mangelt ihr an nichts. Allerdings ist die Arbeit ihr Leben geworden und Freizeit Mangelware. Zufällig trifft sie durch einen Fehler (sie nimmt den falschen Bus) auf dem Weg zu einem Interview auf eine seltsame Dame, die sich Zeit für sie nimmt und den Finger in die Wunde legt. Die alte Dame lädt Grace zu sich ein und eine wundersame Geschichte nimmt ihren Lauf …

 

Die Buchbeschreibung hat mich neugierig gemacht und ich wollte mich sehr gern mit Grace auf die Reise machen. Doch mit jeder Seite verlor ich selbst immer mehr den Bezug zu allem. Ich bin offen für neue Gedanken, doch hier fühlte ich mich auf eine ungute Art von der Autorin in etwas gedrängt, das ich nicht wollte. Da fing ich dann an, mich gegen das Buch regelrecht zu wehren. Es hat mich tatsächlich böse und wütend gemacht.

 

Die alte Dame sagt recht weit am Anfang des Buches: „Du wirst immer wieder die Erfahrung machen, dass bestimmte Menschen und Ereignisse nicht ohne Grund in dein Leben treten, Grace.“ Diesen Satz unterschreibe ich gerne – und er trifft auch auf dieses Buch zu. Jedoch anders, als sich Christine Friel McGrory das wohl vorgestellt hat.

 

Für mich gibt es einfach zu viele Unstimmigkeiten in der Geschichte. Zu viele Zufälle, zu viele spontane Änderungen von Grace, zu viel, das mir einfach widerstrebt. Auch mag ich es nicht, wenn eine Figur ein ganzes Buch hindurch ohne Namen bleibt. Die „Belehrungen“ durch naturwissenschaftliche und philosophische Beispiele machen es auch nicht besser. Der Stil ist schlicht und so, als würde man einem Kind etwas erklären oder einem etwas begriffsstutzigen Menschen. Das liest sich leider für mich nicht wirklich „märchenhaft“, sondern ärgert mich.

 

Ganz verloren hat mich das Buch dann bei der Danksagung. Da erklärte sich dann so manches. Gelernt habe ich, dass es gut sein kann, zuerst die Danksagung zu lesen, bevor man ein Buch liest. Denn da offenbart sich, dass man kein schönes modernes Märchen gelesen hat, sondern quasi eine „Verkaufsveranstaltung“ besucht hat. Es geht um die „Schlüssel-Bewegung“ und ich mag es einfach nicht, wenn man mich so hereinlegt.

 

War das Buch am Anfang noch mit ein wenig gutem Willen „magisch“, konnte man sich noch darauf einlassen, dass Grace problemlos ihre bisherige Art so leicht abstreifen konnte und plötzlich aus dem Stress heraus in die ruhige Welt der alten Dame eintauchen und sich dort wohlfühlen und lange aufhalten kann, wandelt sich alles von Seite zu Seite ins Absurde. Am Ende war ich sehr enttäuscht und fühlte mich sogar betrogen …!

 

Es tut mir leid, aber auch noch nach vielen Tagen Reflektion kann ich meine Meinung darüber nicht ändern. Deshalb kann ich diesem Buch leider nur zwei Sterne geben.

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