Chapeau zu den "Herren der grünen Insel": So muss ein guter Historienschmöker sein!
Bewertet mit 5 Sternen
Zunächst einmal ein Lob für dieses wunderschöne Cover! Und ein Dank für das ebenso interessante wie hilfreiche "Drumherum" wie das bei so einem Wälzer besonders nützliche Lesebändchen, das anschauliche Kartenmaterial und die erklärende Tafel über die doch etwas verwirrenden verschiedenen Herrscherränge. Auch das Personenregister mit Aufteilung, wer wirklich gelebt hat und wer der Phantasie der Autorin entsprang, die "Historische Anmerkungen" der Verfasserin sowie die Zeittafel fand ich toll!.
Eine spannende, leicht lesbare und den Eindruck von gründlicher Recherche und darauf basierender Authentizität vermittelnde Geschichte! Die Personen zwingen den Leser geradezu zur Anteilnahme, mag man sie nun mögen oder nicht. Einige sind, wie oben ja bereits erwähnt, historisch, wie beispielsweise die sowohl mit einem französischen als auch mit einem englischen König (nacheinander, auch, wenn ihr Leben sonst schon das eine oder andere Skandälchen enthalten zu haben scheint!) verheiratete Eleonore von Aquitanien, die hier nicht unbedingt als "Charmebolzen" herüber kommt. Die erfundenen sind gut erfunden und machen im Laufe der Geschichte zum Teil bemerkenswerte Entwicklungen durch. Historische Begebenheiten im Irland des 12. Jahrhunderts hielten mich ebenso wie die persönlichen Erlebnisse und Befindlichkeiten der agierenden Personen buchstäblich bis zur letzten Seite in Atem. Besonders beklemmend deutlich erschien mir - vor allem, wenn man auf aktuelle Ereignisse wie den Krieg in Syrien reflektiert - die Schilderung einer belagerten Stadt. Das Buch in sich ist abgeschlossen, stellt aber wohl den Auftakt zu einem Mehrteiler dar. Ich freue mich darauf und kann es kaum erwarten, mehr über das Schicksal Irlands und der mir ans Herz gewachsenen Personen zu erfahren.