Rezension

Charmant und amüsant

Fünf am Meer
von Emma Sternberg

Klappentext:

Die frisch getrennte Linn erbt überraschend eine verwunschene Villa in den Hamptons. Diese ist bereits ziemlich in die Jahre gekommen — wie auch deren fünf Bewohner zwischen 69 und 75. Doch schnell fühlt Linn sich zwischen Granatapfel-Cocktails, Mittagsschläfchen und Renovierungsarbeiten ziemlich wohl. Wären da nicht dieser gut aussehende Journalist und der unumgänglich scheinende Hausverkauf ...

 

Meinung:

Es gibt bestimmt schönere Momente im Leben, als früher nach Hause zu kommen und den Lebenspartner in flagranti mit der Arbeitskollegin zu erwischen. Da kommt Linn die Nachricht einer plötzlichen Erbschaft gerade gelegen, um dem Chaos in ihrem Leben zu entfliehen und sie begleitet den Erbschaftsdetektiv, der sie ausfindig gemacht hat, kurzerhand in die Staaten, um das Haus ihrer Großtante in South Hampton mit eigenen Augen zu sehen. Dieses hat nicht nur einen gewaltigen Immobilienwert, sondern beherbergt außerdem fünf lebenslustige ältere Herrschaften, die in der ehemaligen Pension ein neues Zuhause gefunden haben. Schnell sind Linn die Fünf auch ans Herz gewachsen, doch der Vertrag mit dem Detektiv und die kommende Erbschaftssteuer werden Linn wohl zum Verkauf zwingen müssen.

Linn ist ein angenehmer Charakter. Sie ist nett, mitfühlend und jemand, denn man einfach mag. Ich fand ihre Figur ganz gut ausgearbeitet und ihre schwere Vergangenheit konnte mich als Leser bzw. Zuhörer berühren, ohne überdramatisiert zu wirken. Auch die Nebenfiguren im Buch empfand ich als ausreichend ausgearbeitet um glaubhaft zu wirken und die Geschichte gut abzurunden. Mit den Figuren fühlt man sich als Leser auf jeden Fall gut aufgehoben.

Die Geschichte selber ist auch sehr nett, aber leider auch sehr vorhersehbar und konnte mich beim Zuhören wenig überraschen, denn zu klar zeichnete sich mir da ab, was auf Linn zukommt und wie es sich letztendlich auflösen wird. Auch fand ich es ein wenig schade, dass die Ereignisse in Deutschland so vage abgehandelt werden und sich die Handlung hauptsächlich auf die Erlebnisse in den USA konzentrieren. Davon aber abgesehen, gibt es an dem Buch nichts auszusetzen und man wird hier sehr solide und auch spannend unterhalten. Die Sprecherin Britta Steffenhagen macht ihren Job ganz gut und hat diesen Roman ansprechend vertont. Einzig Ornellas Akzent hat mir nicht so ganz gefallen, was aber auch Geschmackssache ist.

Über den Kapitelaufbau im Vergleich zum Roman kann ich wenig sagen. Auf den CD's sind die Leseabschnitte gut eingeteilt, so dass man recht schnell wieder hineinfindet, wenn man mal eine Hörpause machen muss. Alles in allem ist dieses Hörbuch wirklich sehr kurzweilig, was auch an Emma Sternbergs schönem Erzählstil liegt, denn die Geschichte wird in der Ich-Perspektive erzählt und man erhält als Hörer direkten Einblick in Linns Gedanken und Gefühle.

Vielen Dank an Randomhouse Audio für das Rezensionsexemplar.

 

Fazit:

Fünf am Meer konnte mich zwar nicht groß überraschen, da ich die Geschichte insgesamt sehr vorhersehbar empfand, dafür aber sehr gut und kurzweilig unterhalten und ein paar schöne Stunden bereiten.

Von mir gibt es 4 von 5 Punkten.

Kommentare

MsChili kommentierte am 25. Juli 2016 um 09:18

Die Rezension passt nicht zum Buch.