Rezension

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Chosen: Das Erwachen

Chosen 2: Das Erwachen - Rena Fischer

Chosen 2: Das Erwachen
von Rena Fischer

Bewertet mit 4 Sternen

Seit Silvester ist Emma’s Leben ein Desaster: Ihr Vater Jacob ist tot, die Liebe ihres Lebens Aidan hat ihn getötet und ist seitdem spurlos verschwunden. Einziger Halt: Schulleiter Fion, der Emma ihren Verrat an den Raben verziehen hat und sie weiterhin ausbildet – sehr zum Missfallen der anderen Schüler, die Emma das Leben mehr als schwer machen.

Emma versucht, Fion zu vertrauen. Das sagt ihr der Verstand und ihre Erinnerungen. Doch warum sprechen ihre Gefühle eine andere Sprache? Als sich die Hinweise verdichten, dass die Erinnerungen in Emmas Kopf doch nicht der Wahrheit entsprechen, macht sich Emma auf die Suche nach der endgültigen Wahrheit. Ein Unterfangen, das mehr als nur gefährlich ist….

Meine Meinung:

Nachdem ich Band 1 von „Chosen“ im April verschlungen habe, habe ich mich riesig gefreut, als Band 2 bei mir eingezogen ist. Und nun, im Sommerurlaub habe ich ihn auch innerhalb von drei Tagen ausgelesen (da ist so ein Bauernhofurlaub sehr praktisch, die Kinder sind nämlich die ganze Zeit beim „Tiere bespaßen“).

Der Schreibstil ist genauso gut wie im ersten Band, ich habe sofort wieder in die Geschichte hineingefunden. Die Geschichte wird diesmal aus der Sicht von Emma, Aidan und Jacob erzählt. Die verschiedenen Handlungsstränge sind gut gekennzeichnet, so dass man immer genau weiß, welchen Protagonisten man gerade begleitet.

Es ist erst ein paar Wochen her, seit der schicksalshaften Nacht in Farran‘s Büro. Die Nacht, in der Jacob aus dem Fenster in den sicheren Tod gestürzte ist und Aidan die Flucht ergriffen hat. Seitdem hat sich Emmas Leben grundlegend geändert. Und das nicht unbedingt zum Besseren.

Seit sie wieder auf den Beinen ist, werden ihre Fähigkeiten von Farran trainiert. Jeden Tag. Und sie wird immer besser im Beherrschen ihrer Fähigkeiten. Doch um ihn zu besiegen reicht es noch lange nicht.

Emma ist wirklich nicht zu beneiden, die ganze Zeit ist sie unsicher, ob sie ihrem Verstand oder ihrem Gefühl trauen soll. Darf sie Farran trauen oder trügt sie ihr Verstand? Und wer von ihren Mitschülern meint es überhaupt ehrlich mit ihr? Und was ist das überhaupt mit den Falken? Sind sie nun gut oder böse? Rätsel über Rätsel, das gelöst werden will.

Das hat beim Lesen für jede Menge Spannung und Rätselraten gesorgt. Jedesmal wenn ich der Meinung war, es ist so oder so, dann gab es wieder irgendeinen Hinweis oder Ähnliches, welcher mich hat umdenken lassen. Die ganze Zeit ist einem nicht  hundertprozentig klar, wer denn jetzt wirklich die Guten, bzw. Bösen sind in dem ganzen Chaos. Das hat dafür gesorgt, dass die Spannungskurve die ganze Zeit nach oben ging und eigentlich permanent vorhanden war.

Emma ist auch im zweiten Teil eine sehr starke Persönlichkeit, die niemals aufgibt. Eine Eigenschaft, die sie mir sehr sympathisch gemacht hat. Trotz ihrer Unsicherheit und ihrer Angewohnheit, manchmal ganz offensichtlich eine falsche Entscheidung zu treffen.

Aidan versucht verzweifelt, sein Gedächtnis zurückzuerlangen. Und als es ihm endlich gelingt, ist sein einziges Ziel, seine große Liebe Emma zu retten. Ist das nicht wunderschön romantisch? Möchte nicht jeder von uns den einen Menschen haben, der bereit ist, alles zu riskieren, um die Liebe seines Lebens wieder in die Arme schließen zu können? Hach, ich liebe solch romantische Geschichten. Das lässt mein Herz höher schlagen.

Jacob, den ich im ersten Teil nicht immer sympathisch fand, hat mich im zweiten Teil meine Meinung von ihm überdenken lassen. Aus jedem Kapitel sprach die Sorge um seine Tochter, die er unbedingt aus den Fängen seines früheren Mentors und jetzigen Erzfeindes zurückholen möchte. Und auch er ist bereit, alles zu riskieren, damit ihm genau das gelingt. Auch, wenn er sich dafür mit seinen Feinden verbünden muss.

Farran ist in diesem Band viel, viel detaillierter gezeichnet. Man erfährt viel mehr über ihn und auch warum er so ein Interesse daran hat, die Raben auf seine Art und Weise zusammenzuhalten. Das lässt ihn nicht nur als „der Bösewicht“ erscheinen, nein, so einfach ist es dann doch nicht. Er verfügt über viele verschiedene Facetten, die es dem Leser schwer machen „schwarz-weiß“ zu sehen.

Ein spannender Abschluss der Dilogie mit vielen Fantasyelementen, starken Protagonisten und einer fesselnden Story. Und einem absolut wunderhübschen Cover. Die Bücher sehen so toll aus im Bücherregal.

Meine Rezension findet ihr auch unter www. Buchspinat.wordpress.com