Rezension

Cosy-Crime in Irland

Mord im Cottage - Anna Bednorz

Mord im Cottage
von Anna Bednorz

Bewertet mit 4 Sternen

INHALT
Die Londoner Autorin Aoife verfasst unter dem Pseudonym Miranda Towney Herz-Schmerz-Romane, die sich bestens verkaufen. Doch seit der Trennung von ihrem Lebenspartner kämpft sie mit einer Schreibblockade, die sie mithilfe einer Auszeit im kleinen Örtchen Ard Carraig zu überwinden sucht. Aber statt der erhofften Ruhe findet sie in der irischen Kleinstadt nicht viel Zeit zum Schreiben, da ein Unbekannter immerfort Büchermorde in ihrem Ferienhaus oder im Umfeld ihrer neuen Freunde und Nachbarn begeht. Die malträtierten Ausgaben ihrer Romane zu sehen, lässt sie bald nicht mehr ruhig schlafen...

MEINUNG
Das Romandebüt von Anna Bednorz ist kein typischer Krimi. Das liegt zum einen daran, dass kein Mensch zu Schaden kommt und zum anderen am idyllisch-ländlichen Setting. Die Geschichte lebt von Langsamkeit und Gleichförmigkeit statt von unzähligen, nervenaufreibenden Szenenwechseln. In Ard Carraig ticken die Uhren einfach anders, entspannter. Auch die Hauptfigur Aoife hofft von dieser ruhigen Atmosphäre profitieren zu können. Doch da hat sie eindeutig falsch gedacht, denn kaum angekommen, muss sie zusehen, wie Tag für Tag ihre Bücher auf verschiedene Weise malträtiert werden, ja, um die Ecke gebracht gebracht werden. Kurzum, in diesem Buch geht es um Büchermorde, die für jeden bibliophilen Menschen ein Unding sind. Dass die sympathisch-authentische Protagonistin Aoife bei diesen ominösen "Buchverbrechen" nicht durchdreht, liegt u.a. an Kater Dr. Jingles und an der Herzlichkeit der Iren. Besonders der Pubbesitzer Tom unterstützt sie wo er nur kann. Er ist eine gute und heitere Seele.

Alles in allem, störte es mich nicht, dass Bednorz' Story auf Cosy-Crime ausgerichtet gewesen ist. Der Ursprünglichkeit und Schönheit Irlands konnte man auf jeder Buchseite nachspüren. Auch die Wahl der handelnden Charaktere ist recht harmonisch ausgefallen. Zudem befeuerte der flüssige, leicht bekömmliche Schreibstil die Lektüre. Einzig mit dem zweiten Drittel der Handlung hatte ich etwas meine Schwierigkeiten, weil sich die "Büchermorde" mit der Zeit abnutzten und der Plot dadurch auf der Stelle trat.

FAZIT
Gute Cosy-Crime-Unterhaltung, die den Leser in irische Gefilde entführt und einfach Lust auf einen Trip auf die grüne Insel macht.