Rezension

Cricket – ein Wort für Magie

Salzige Sommerküsse
von Leila Howland

Bewertet mit 4 Sternen

Cricket Thompson ist ein hipper Teenager, intelligent, bei ihren Mitschülern beliebt und auf jeder Party dabei. Mit Jules Clayton bildet sie nicht nur in der Lacrosse-Mannschaft der Rosewood-Mädchenschule ein starkes Team. Sie sind beste Freundinnen und gehen zusammen durch dick und dünn. Groß ist die Freude, als die Claytons Cricket einladen, den Sommer mit ihnen auf Nantucket zu verbringen. Die Mädchen würden sich beide einen Ferienjob suchen, feiern und die Nacht zum Tag machen. Jay Logan wird ebenfalls dort sein. Genau jener Junge, auf den Cricket seit einiger Zeit ein Auge geworfen hat. Doch dann kommt es anders, als geplant: Jules‘ Mutter stirbt unerwartet an einem Aneurysma! Die Familie trauert und auch für Cricket bricht eine Welt zusammen. Da die Claytons nun ihre Privatsphäre brauchen, beschließt die Siebzehnjährige allein nach Nantucket zu reisen …

SALZIGE SOMMERKÜSSE – VERLIEBT AUF NANTUCKET beginnt wie nahezu jeder romantische Jugendroman erst einmal mit typischen Teenagerthemen wie Highschool-Sport, wer mit wem, Partys, Aussehen und Prestige. Nur wenige Seiten später wendet sich das Blatt abrupt und LEILA HOWLAND schreibt über Verlust und Trauer. Gevatter Tod klopft tatsächlich unerwartet an die Tür! Das Szenario ist der Autorin emotional und tiefgründig gelungen, die Hauptfigur reagiert menschlich und irgendwie sympathisch. Sprunghaft wie Teenager nun einmal sind, lässt der erneute Umschwung der Erzählung nicht lange auf sich warten. Die Nachwirkungen des Ereignisses bleiben allerdings bestehen. Zwischen Cricket und Jules ist nichts mehr wie es zuvor war. Während der Leser die besondere Situation in Betracht zieht und grübelt, woran es liegen mag, schreitet das Geschehen auf Nantucket voran. In flüssigem Schreibstil und angemessenem Tempo werden verschiedene Handlungsstränge verfolgt. Das ist abwechslungsreich und macht Spaß! Wo die sprichwörtliche Liebe hinfällt, finden wir vermeintlich verbotene Romantik und schließlich einen Hauch Dramaturgie. Darüber hinaus führt ein Tagebuch aufschlussreich in die Vergangenheit. Nicht jeder Erzählstrang wird konsequent zu Ende geführt. Mich hat dies allerdings nicht allzu sehr gestört, da das Buch an sich trotz allem eine runde Sache ist. Im Original gibt es bereits einen zweiten Roman der Nantucket-Serie, der womöglich den ein oder anderen Punkt noch einmal aufgreifen oder daran ansetzen wird.

SALZIGE SOMMERKÜSSE erscheint als handliches Taschenbuch im Ravensburger Buchverlag. Das Covermotiv als solches ist gar nicht mal so ungewöhnlich. Ein in sich versunkenes Pärchen ist bei romantischen Büchern keine Seltenheit. Was mich allerdings angesprochen hat, waren einerseits die Farben und andererseits dieser leichte Aquarell-Charakter. Hält man den Titel schließlich in der Hand, kommen noch die haptischen Feinheiten hinzu: Muster und Schrift in erhabenem Spotlack. Für solche Details, bin ich immer zu haben!

Fazit:

SALZIGE SOMMERKÜSSE – VERLIEBT AUF NANTUCKET ist ein romantisches Abenteuer mit einem Hauch Spannung und Dramaturgie. LEILA HOWLAND überzeugt mit abwechslungsreichen Ideen und eingängiger Schreibweise. Eine prima Sommerlektüre für zwischendurch!