Rezension

Cui bono? Die ewige Frage der Emittler ...

Chateau Mort - Alexander Oetker

Chateau Mort
von Alexander Oetker

Bewertet mit 5 Sternen

Die hochsommerliche Hitzewelle halt das Aquitaine fest im Griff. Die Freude am alljährliche Marathon de Medoc, an dem viele Läufer bunt kostümiert teilnehmen, findet eine jähes Ende, als zwei Personen zusammenbrechen. Der eine, ein Sous-Prefect kann mit Luc Verlains Hilfe gerade noch einmal ins Leben zurückgeholt werden, für den anderen, den sympathischen Winzer Hubert de Lanegville kommt jede Hilfe zu spät. Als sich herausstellt, dass noch andere Läufer über gesundheitliche Probleme klagen, die vor kurzem an der Labestation von Lucs Freund Richard einen mit Wasser verdünnten Rotwein erhalten haben, muss sich Luc trotz Sommerhitze mit diesem Mordfall beschäftigen.

Alle Ermittlungen deuten auf eine Verstrickung von Richard hin, zumal dessen Weingut kurz vor der Pleite steht und nur durch den Zukauf von Rebflächen, die ausgerechnet Hubert verkaufen wollte, gerettet werden kann.

Bei seinen Recherchen steht ihm Kollegin Anouk wieder zur Seite, die nach ihrem plötzlichen Verschwinden einfach neuerlich auftaucht. Das blöde ist nur, dass Anouk auf Grund der Indizien Richard für den Täter halt. Nun muss sich Luc zwischen Loyalität zu seinem Freund und seinen Gefühlen zu Anouk entscheiden.

Meine Meinung:

Wie wire s von Alexander Oetker schon aus “Retour” gewöhnt sind, sind einfache Lösungen das Seine nicht. So gibt es auch hier eine Menge Spuren, die früher oder später auf den Holzweg und anschließend in eine Sackgasse führen. Mir gefällt es, wie hier Fährten gelegt und wieder verworfen werden. Denn neben Richard ist noch die Tochter des Opfers und ein weiterer Winzer, der an Huberts Weingut interessiert ist, stark verdächtig.

Doch damit nicht genug, hat Luc Verlain die Qual der Wahl zwischen den Frauen: neben Anouk hat auch Cecilia wieder einen starken Auftritt. Auch die schöne Apothekerin spukt in seinem Kopf herum.

Mir hat vor allem das Lokalkolorit und die vielen Details zum Weinbau dieser Gegend gefallen. Die komplizierte Klassifizierung der Weingüteklassen sind elegant und locker in das Geschehen eingebunden, so dass dies niemals belehrend wirkt.

Die mysteriösen Ansichtskarten, die Anouk und Luc aus Spanien erhalten haben und der Einbruch in Lucs Caban mit dem Diebstahl der Zigaretten und der Haarbürste, lassen auf eine spannende Fortsetzung hoffen.

Fazit:

Ein Top-Krimi aus Frankreich, dem ich gerne eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne gebe.