Rezension

Da sagte die Frau zu dem Fremden: Schön, dass du wieder da bist!

DIE WAHRHEIT
von Melanie Raabe

Zum Inhalt

Das  ist nun das dritte Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Melanie Raabe hat mit >>Die Wahrheit<< ein weiteres Meisterwerk geschaffen.

Die 37 jährige Sarah vermisst seit 7 Jahren ihren Mann. Sie weigert sich, ihn für tot erklären zu lassen. Philipp ist von einer Südamerikareise nicht mehr zurückgekehrt.
Sarah vermutet, dass es sich um eine Entführung handelt. Niemals würde Philipp sie und ihren Sohn einfach verlassen.

Sarah macht mit ihrem Sohn einen Zoobesuch. Da klingelt ihr Handy. Ihr Mann lebt. Ihr Mann wird zurückkommen!

Sarah überlegt, was sie am Flughafen zu ihrem Mann sagen wird. >>Schön, dass du wieder da bist!<<
Die Medien haben Blut geleckt. Sie sind dabei, als der reiche Geschäftsmann aus dem Flugzeug steigt.
Sie sind dabei, als er seine Frau begrüßt. Sie sehen und hören als sie zu ihm sagt: >>Schön, dass du wieder da bist!<<
Sie bemerken nicht, dass Sarah total schockiert ist. Es.ist.nicht.Sarahs.Mann!!!

Meine Meinung

Die Geschichte um Sarah und Philipp hat bei mir viele Fragen aufgeworfen. Ich konnte noch verstehen, dass Sarah Philipp begrüsst hat, als wenn es wirklich ihr Mann wäre. SCHOCK!
Was ich nicht verstehen konnte, dass niemand ihr glaubte, dass es sich nicht um ihren Mann handelt!
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Sarah und Philipp (Fremder) erzählt. Philipps (Fremder)  Gedanken machen Angst. Man hat sofort das Gefühl, es mit einem Betrüger zu tun zu haben.

Wie kann jemand die Identität eines Anderen annehmen, ohne dabei entdeckt zu werden? Warum bemerkt kein Mensch diesen Irrtum?
Klar, Philipp war (oder ist er noch?) ein reicher Geschäftsmann, der ziemlich zurückgezogen gelebt hatte. Aber, er muss doch einen Hausarzt, Zahnarzt oder Kollegen gehabt haben, die ihn kannten! Er war ein reicher Geschäftsmann. Müsste der Presse nicht aufgefallen sein, dass dies der falsche Philipp Peterson ist?

Das Katz und Maus Spiel der Beiden raubt einem den Atem. Sarah mit einen fremden Mann im Haus, der sich als ihr Ehemann ausgibt. Sie hat immer wieder Albträume, aus denen sie schweißgebadet erwacht.
Der Fremde und Sarah schlafen kaum noch. Der Fremde und Sarah verlieren langsam aber sicher ihre Kräfte.
Der Schreibstil lässt einen durch die Geschichte rasen. Mit jeder Seite hofft man, der Wahrheit näher zu kommen. Man vermisst eine gewisse Logik!
Da ich den einzigartigen Schreibstil der Autorin bereits kenne, wusste ich, sie führt den Leser erst mal an der Nase herum. Das ist ihr sehr gut gelungen.

Fazit

Ein Schreibstil mit absoluten Erkennungswert und eine Handlung, die den Leser verzweifelt nach der Wahrheit suchen lässt.
Ein Ehepaar, welches einige Geheimnisse hat.
Man spürt die totale Zerrissenheit von Sarah.
Ein Fremder, dessen Absichten dem Leser lange nicht klar werden.
Sarah, die angefangen hat, den Tod von Philipp zu akzeptieren und ein neues Leben in Angriff nimmt.
Ein Fremder, der das nicht zulassen will.
Ob mir das Ende gefallen hat? JA! Meine Fragen wurden beantwortet.
Eine Wahnsinns-Thriller den ich Euch empfehle.
Eine Wahrheit, mit der ich niemals gerechnet hätte.
Die Erkenntnis, dass wir es hier nicht mit den Waltons zu tun haben.

Lieblingszitate aus dem Buch:

>>Was tot ist, ist tot. Was tot ist, empfindet keinen Schmerz. Was tot ist, leidet nicht. Was tot ist, ist unverwundbar.<<(Seite 199)

>>Nichts, was passiert, ist gut oder schlecht. Ereignisse an sich haben keine Bedeutung. Die Bedeutung geben wir ihnen.<<(Seite 159)

Danke Melanie Raabe

Mein Dank geht an den btb-verlag