Rezension

Dämonen des Krieges, Dämonen der Nachkriegszeit

Echo der Toten. Ein Fall für Friederike Matthée - Beate Sauer

Echo der Toten. Ein Fall für Friederike Matthée
von Beate Sauer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Rache und Reue, zwei starke Motive, die auf unterschiedliche Weise ausgelebt bzw. unterdrückt werden in diesem starken Kriminalroman aus einer mehr als harten Zeit. Deshalb so lesenswert.

Friederieke Mathée, geflohene ostpreußische Gutsbesitzertochter, ergreift die Gelegenheit, dem Auffanglager Friedland durch eine Stelle als Polizeianwärterin bei der weiblichen Polizei in Köln zu entgehen, mit der auch ein Zimmer für sie und ihre Mutter in der Stadt verbunden ist. Zunächst erledigt Friederieke ihren Dienst nur halbherzig, sie leidet unter ihrer strengen Vorgesetzten. Doch als sie dem britischen Lieutnant Richard Davies zugeteilt wird, um mit ihm einen kleinen Jungen der den Mord an einem Schrott- und Schwarzmarkthändler beobachtet hat, findet sie Gefallen an der Polizeiarbeit und wagt sich, auch selbständig zu ermitteln und Schlüsse zu ziehen, was ungewöhnlich ist für eine Frau zu dieser Zeit und ihr wiederum die Ungnade der Vorgesetzen jedoch das Lob des Lieutnants einbringt. Während der Aufklärung des Falls, der einige Wendungen nimmt die alle mit dem Schrecken des Dritten Reiches zu tun haben, melden sich auch Friederiekes Dämonen, die ihrer Mutter, auch die von Richard Davies.
Das Cover zeigt eine fast zu adrette Friederike für die Nachkriegszeit, den Schrotthändler Küppers jedoch, als dem Betrachter abgewandt, kann man sich durchaus so vorstellen.