Rezension

dann waren's nur noch...

Mordsommer - Rudi Jagusch

Mordsommer
von Rudi Jagusch

Bewertet mit 4 Sternen

Als Jugendliche waren Nina, Rike, Jana, Tim, Fabian, Mike und Steff Freunde. Sie hatten gemeinsame dunkle Interessen, nun haben sie alle Karriere gemacht. Nun schneit ihnen eine Einladung ins Haus, die sie nicht einfach ignorieren können, denn wenn ihr Geheimnis öffentlich wird, können sie nur verlieren. Sie hatten einen Schwur geleistet, nie darüber zu reden, doch nun werden sie durch die Vergangenheit bedroht.  Wer also hat dieses Treffen in der Eifel eingefädelt?

Unterbrochen wird die Geschichte der Gegenwart durch Rückblenden in die Zeit Anfang der 90er Jahre. Außerdem berichtet jemand zwischendurch über seine Gefühle, die von Hass bestimmt sind.

Sehr schnell ist die Spannung aufgebaut und sie hält einen bis zum Schluss gefangen. Nina, die ehrgeizige Staatsanwältin, steht hier im Zentrum der Geschichte und ihre Zweifel, wem sie trauen kann, werden immer größer. Der Täter hat dieses Treffen minutiös geplant und seine Hinweise so gelegt, dass jeder jeden verdächtigt. Auch für den Leser ist es nicht einfach, einen Verdächtigen auszumachen, denn alle Beteiligten könnten es sein.

Von Anfang waren die Protagonisten nicht sympathisch und je mehr man über sie erfährt, umso mehr verstärkt sich dieses Gefühl. Die Charaktere sind sehr gut und detailliert beschrieben.

Das Treffen in der Eifel entpuppt sich als ein Höllentrip. Das verlassene Dorf in der Eifel wirkt düster und bedrohlich. Das Kopfkino ist von Anfang an in Betrieb und sorgt sowohl für Spannung als auch für Grauen. Sogar das Wetter sorgt dafür, dass das Geschehen noch drastischer wird, denn eine Flucht aus dem Ort ist nicht möglich.

Glücklicherweise werden die Brutalitäten nicht im Einzelnen beschrieben, sondern nur angedeutet. Dennoch ist dieser Psychothriller nichts für schwache Nerven.

Ein spannender Psychothriller.