Rezension

Das Blut des Schwarzen Löwen

Imperium der Drachen - Das Blut des Schwarzen Löwen - Bernd Perplies

Imperium der Drachen - Das Blut des Schwarzen Löwen
von Bernd Perplies

Bewertet mit 4 Sternen

Iolan ist ein Findelkind und wächst gemeinsam mit seinem Ziehbruder Markos als Sohn eines einfachen Fischers auf. Doch als er das Mannesalter erreicht hat, wird sein Dorf von königlichen Soldaten in Schutt und Asche gelegt, die Einwohner fallen den Schwertern der Eindringlinge zum Opfer. Iolan entkommt mithilfe des geheimnisvollen Arastoth, der ihm eröffnet, dass auch seine echten Eltern durch den König ermordet wurden. Von Rachegelüsten getrieben, folgt Iolan seinem Retter in die Hauptstadt des Imperiums, nur um festzustellen, dass die Wahrheit deutlich komplizierter – und schrecklicher – ist als alles, was der alte Mann ihm erzählt hat.

"Das Blut des Schwarzen Löwen" ist der erste Band der "Imperium der Drachen"-Reihe von Bernd Perplies.

Der Autor hat mit dem Auftakt zu seiner neuen Reihe ein Fantasy-Epos erschaffen, welches wie ein phantastisches Abenteuer im antiken Griechenland anmutet. Etliche Parallelen zu der Zeit sind durchaus erkennbar und lesen sich zugleich spannend und überaus interessant.

Dieser Roman ist äußerst komplex und vielschichtig konzipiert, was unter anderem an den verschiedenen Erzählperspektiven liegen mag, die immer mal wieder zusammenlaufen und sich wieder trennen. Dabei werden diese atmosphärisch dicht erzählt und sorgen für den nötigen Tiefgang, den es benötigt, um vollends in die Geschichte einzutauchen.
Zwar ist "Das Blut des Schwarzen Löwen" nicht ganz so gut, wie Perplies' vorige Romane, doch sehe ich für die weiteren Bände durchaus noch Potential nach oben, um die gewohnte Perfektion dieses Autors zu erreichen.

Spannung ist dabei durchweg vorhanden und auch das Tempo ist relativ flott. Die vielen Ränkespiele und Details der verschiedenen Länder und Personen begünstigen diese noch zusätzlich und lassen die 477 Seiten rasch vergehen. 

Die Atmosphäre dieses Romans unterstützt den antiken Charakter der Geschichte und wird von etlichen bedrohlichen Passagen geprägt, welche den Leser richtig mitfiebern lassen. Bis zum Schluss ist nichts, wie es scheint, sodass man in einem leichten Verwirrspiel gefangen ist, welches enorm viel Zündstoff für die weiteren Fortsetzungen bietet.

Der Schreibstil des Autors ist wie gewohnt bildhaft und intensiv. Er vermag es, den Leser richtig in die Geschichte eintauchen zu lassen und die beschriebenen Sequenzen Wirklichkeit werden zu lassen. Dadurch ist man einerseits gefesselt und ist andererseits viel zu schnell am Ende angelangt und wartet nun auf Band zwei dieser Reihe "Kampf um Aidranon" welcher im Juli 2015 erscheinen wird.

Fazit: Ein phantastisches Epos, welches zwar nicht ganz an Perplies' andere Romane heranreicht, aber dennoch packend zu lesen ist. Fantasyleser kommen hier voll auf ihre Kosten.